Meine Lieben, der Blog hat eine zweiwöchige Pause hinter sich. Er hätte es nicht gebraucht, aber ich. Und ausnahmsweise hab ich mal das getan, was sich richtig anfühlt. Keinen halbherzigen Artikel rausschießen, damit der Rhythmus nicht bricht, sondern lieber die Pause kommunizieren und mich um mich kümmern.
Ja, war auch für mich ungewohnt. 😅
Aber nachdem sich in den letzten drei Wochen wieder so viele Veränderungen in mir getan haben, wird es Zeit sie nach außen zu tragen. 😊 Allen voran dieser Blogartikel und die Entscheidung den Blog ab sofort am Samstag online zu stellen.
Wie es dazu kam, dass jetzt irgendwie alles anders ist? Das erzähl ich euch jetzt.
Alles begann damit, dass ich eines Morgens lächelnd aufwachte, mich leicht fühlte und mein erster Gedanke dabei war: „Wenn ich die Praxisräume aufgebe, fühl ich mich besser.“ Das Hoch hielt die nächsten paar Minuten an, bis ich schließlich aufstand. Denn mal ehrlich: Was soll ich denn tun, wenn ich keinen Praxisraum habe? Wohin bei den Einzelsitzungen, was ist mit den Seminaren?
Also hab ich den Gedanken einfach mal beiseitegeschoben. Kann ich mich auch später drum kümmern und das hab ich auch. Hab Pros und Contras durchgespielt…und kam auf keinen grünen Zweig. Warum jetzt auch plötzlich alles verändern? Läuft doch alles halbwegs und das ist ja schon mal nicht schlecht.
Dachte ich. Denn zwei, drei Tage später rief mich mein Vermieter an. In einer anderen Sache, aber er kam darauf zu sprechen, ob ich ihm als Mieterin im kommenden Jahr erhalten bliebe. Ihr kennt mich, wenn ihr mich regelmäßig lest, meine Lieben. Ich dachte noch „du lustiges Universum“ und schenkte meinem Vermieter reinen Wein ein. Dass ich mich mit dem Gedanken trage die Räumlichkeiten aufzugeben. Ich gebs zu, da war etwas Schuld dabei – weil ich ihn sehr mag und ich weiß, wie groß der Aufwand ist, einen neuen Mieter zu finden. Doch auch da, keine Probleme. Ich solle mir Zeit lassen und entscheiden wie es mir passt. Was für ein Glück! Was für eine Freiheit!
Und dann kam die Angst.
Denn auch wenn ich bis dahin dachte, ich bin relativ frei und kenne meine Hamsterradfallen, wurde ich emotional eines Besseren belehrt. Denn plötzlich erschien mir diese Freiheit monströs groß. Da gab es keine logischen Punkte die für oder gegen eine Aufgabe der Praxis sprachen. Die waren gleichauf. Also lags jetzt ganz allein an mir. Kein Druck, kein Mangel. Und was, wenn ich falsch entscheide?
Ich beschloss, die Angst mal da sein zu lassen, immerhin kennen wir uns ja ganz gut und vertagte die Entscheidung auf später. Aus Angst entscheiden ist selten eine gute Idee.
Zwei Nächte später hatte ich einen seltsamen Traum, der mich sogar schreiend aufwachen ließ. Es war kein „normaler“ Alptraum, aber er zeigte mir auf, wo ich gerade feststeckte. Ich wurde einmal mehr mit Kontrolle und Ohnmacht konfrontiert, doch dieses Mal war ich nicht leise und erstarrt, sondern laut und wehrend. Und genau in dem Moment als ich handeln wollte, ließ mich mein Unterbewusstsein aufschrecken.
Ihr könnt euch vorstellen, dass das Gefühl nicht sehr angenehm war. Mein Zweifler war sich sicher, dass ich noch immer nicht aus dieser Starre rausgekommen bin. Dass ich einmal mehr die Ohnmacht wählte und ich hörte ihm den ganzen Tag lang aufmerksam zu. Laune irgendwo im Untergeschoss fünf und die Wut stieg gleichzeitig in die Höhe. Immerhin arbeite ich doch so hart an meinen Themen, kann doch nicht sein, dass ich schon wieder festhänge!
Tja, es dauerte noch etwas bis ich durch ein Gespräch zur Klarheit kam. Dass mir mein System nur mitteilen wollte, dass ich jetzt anders reagiere, als ich es früher vielleicht getan hätte. Dass ich gewachsen bin und mir die ein oder andere Komponente noch anschauen darf. Nix schlimmes, nix großes, einfach nur mal meinen Fokus darauf lenken.
Ich nahm mir die Zeit in mich zu horchen, zu fühlen und spüren welcher Weg jetzt der „richtige“ für mich ist. Und teilte meine Entscheidung meine Praxisräume in der Essacherstraße zeitnah aufzugeben, meinem Vermieter mit. Mit einem lachenden und einen weinenden Auge. Denn vor über einem Jahr, fühlte sich dieser Weg richtig an und er war es auch. Bis jetzt. Doch genau wie ich, verändert sich auch meine Arbeit und mein Wirken. Einzelsitzungen werde ich weiterhin geben, nur ein Ortswechsel steht an und ich werde mich vermehrt auf Seminare, Kurse und die Online-Begleitung konzentrieren.
Und kaum fünf Minuten nach dem Gespräch mit meinem Vermieter, flatterte eine Mail herein. Eine Interview-Anfrage. Tja, meine Lieben, was soll ich sagen. Ist das Universum nicht einfach genial? 😁
Ich fühl mich gerade als würde ich das erste Mal mit Schlittschuhen am Eis stehen. Ein bisschen ängstlich, ein bisschen wacklig, aber auch neugierig und voller Freude.
Ihr Lieben, manchmal braucht es nur den Mut, dem eigenen Gefühl zu folgen – trotz Angst.
Etwas Altes loszulassen, ein Vakuum zu erzeugen, das Platz für Neues hat. Lächelt der Angst zu, geht euren Weg und schenkt eurem Zweifler einfach eine Tasse Kaffee. Dann wird er auch leiser. 😉
Habt eine Woche voller Mut, eure Manuela
