Meine Lieben, ein großes Thema, das sich auch mit nur einem Artikel bestimmt nicht hinreichend ausführen lässt. Dennoch möchte ich heute damit zumindest grob beginnen, denn das Thema Beziehungen verlangt gefühlt immer mehr Aufmerksamkeit. Für meine Klienten, in meinem Umfeld, aber auch für mich persönlich. Dabei spreche ich nicht nur von Liebesbeziehungen, sondern auch von Freundschaften, familiären Beziehungen und Geschäftspartnerschaften. Auch für mich hat es in den vergangenen Jahren in allen Bereichen immer wieder große Umwälzungen gegeben. 2023 war aber sicher eines, das mir als das Jahr der großen Abbrüche im Kopf bleiben wird. Da gingen Freundschaften aus meinem Leben, es veränderten sich Familienstrukturen und jede Menge Liebesbeziehungen in meinem Umfeld wurden beendet. Und es hält an. Das mag zum einen daran liegen, weil die Zeitqualität eben gerade ist, wie sie ist, aber ich habe das Gefühl, dass das Thema Beziehungen uns generell auf Trab hält. Aber weshalb ist das so?
Ist doch ganz einfach, oder? Man ist sich sympathisch, man verbringt Zeit miteinander, man mag sich und dann wird’s für einige von uns schon schwierig. Denn dann fängt unser Gegenüber langsam an uns zu triggern. Vielleicht nur mit Kleinigkeiten, über die wir noch hinwegsehen können, aber es wird immer schlimmer und bevor es richtig losgehen kann, werfen wir dann das Handtuch.
Ist sowieso klar, dass XY genauso ist, wie all die vorher. Einige sind da vielleicht schon weiter, wissen, dass ihr Gegenüber zwar der aktuelle Auslöser ist, aber nicht das Problem. Dass da noch eine alte Verletzung geheilt werden will und man arbeitet an sich selbst. Das geht natürlich nicht von heute auf morgen, aber man macht sich auf den Weg. Denn wir sind uns das wert und der Mensch gegenüber auch und dann steht dem Glück ja auch nichts mehr im Weg, oder?
Mein Gegenüber wird mich fortan glücklich machen in einer Partnerschaft, meine neue Freundin hat regelmäßig Zeit für mich und mein Geschäftskontakt zieht mit mir bis ans Ende aller Tage an einem Strang. Tja, Pustekuchen. Zwar sind das die Geschichten, die beispielsweise Hollywood erzählt oder auch in Büchern geschrieben stehen, aber die Realität sieht anders aus.
Zum einen liegt es nämlich nicht nur an uns, was aus einer Partnerschaft wird, sondern eben auch an unserem Gegenüber und zum anderen sind diese Geschichten eine Machbarkeitslüge. Niemand von uns wird sein Gegenüber nur glücklich machen, niemand da draußen kann dafür sorgen, dass wir immer glücklich sind. Sei es nun die beste Freundin, die nicht so regelmäßig Zeit hat, wie wir uns das wünschen, der Geschäftspartner, der sich dazu entschließt, doch in eine andere Richtung weiterzugehen oder eben ein Wunschpartner, der gerade nichts mit einer festen Bindung anfangen kann.
Das alles mag schmerzhaft für uns sein, lehrt uns aber viel über uns selbst. Denn ist es wichtig, wie oft ich meine Freundin sehe, wenn es passt, wenn wir es tun? Kann mein Geschäftspartner sich nicht auch weiterentwickeln, seinen Weg gehen und trotzdem können wir uns noch unterstützen? Muss ich krampfhaft an meinem Wunschpartner festhalten, weil er sich doch noch anders entscheiden könnte, oder lasse ich den Beziehungswunsch los, weil ich mir selbst mehr wert bin? Ihr seht, alles eine Sache der Perspektive. Zweifelsohne mal mehr, mal weniger schmerzhaft für uns. Mal leichter zu ertragen, mal schwerer. Am Ende geht es darum, in sich selbst aufzuräumen, vergangene Wunden zu heilen und loszulassen. Ich weiß, das sagt sich so leicht, aber meine Lieben, seid euch sicher, ich weiß genau, wie schmerzhaft solche Begebenheiten sein können. Dabei kratze ich mit diesen Beispielen nur an der Oberfläche.
Denn auch im Laufe der Zeit, verändern sich die Menschen in Beziehungen, verändern sich die Prioritäten und manchmal entwickelt man sich auch auseinander. Darf alles so sein, auch wenn es nicht immer leicht ist, einen langjährigen Freund loszulassen, oder einen Ehepartner. Damit eine Beziehung, egal welche, für mein Empfinden funktionieren kann, sind 3 Dinge unerlässlich.
- Die Freundschaft als Fundament. Das gilt für eine Paarbeziehung genauso wie für eine geschäftliche Partnerschaft. Es muss ein Grundstock an gemeinsamen Interessen, Ansichten und/oder Zielen vorhanden sein. Natürlich muss ich meinen Geschäftspartner aber nicht zwangsläufig so gut kennen, wie meinen Traumpartner. 😉
- Das Wohlwollen für mein Gegenüber und
- Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit.
Gerade letzteres scheint in Liebesbeziehungen aber besonders schwer zu fallen. Gerade dann, wenn meine Vorstellung von Beziehung ganz anders aussieht als die meines Partners. Denn zum einen wollen wir unseren Partner an unserer Seite, aber er wünscht sich vielleicht keine Kinder und wir tun es. Sie will eine offene Beziehung, während er Monogamie bevorzugt. Er will sich in der Horizontalen mit ihr ausprobieren, sie aber nicht. Doch anstatt, dass wir all diese Dinge offen und ehrlich kommunizieren, neigen wir dazu entweder nachzugeben oder auch immer wieder dieses Thema beiläufig aufzubringen, bis unser Gegenüber den Wink mit dem Zaunpfahl versteht. Beides endet selten glücklich, für keine Partei.
Natürlich gibt es hier auch einiges „dazwischen“, aber letztlich scheitert es meistens an der Aufrichtigkeit der Kommunikation und auch in der Aufrichtigkeit zu mir selbst. Denn es fällt uns vielleicht schwer, den Partner loszulassen, weil es Punkte in der Beziehung gibt, die uns wichtig sind, die aber nicht mit seinen Ansichten zu vereinbaren sind. Wir geben dem Partner Zeit, um seine Meinung zu ändern und genau hier tappen wir schon in eine Falle.
Natürlich, Menschen sind dazu fähig sich zu verändern. Aber lieben wir einen Menschen um seinetwillen oder deshalb, weil er ist, wie wir ihn gerne haben wollen? Ich für meinen Teil bin mir darüber im Klaren. Ich liebe die Menschen um mich, weil sie genauso sind, wie sie sind. Ihre Macken, Ecken und Kanten und all die liebenswerten Eigenschaften und Weltanschauungen. Das macht sie aus, das macht sie interessant. Ihr wisst es schon aus den vorherigen Artikeln, ich bin derzeit solo. Da fällt mir das Großreden leicht, nicht wahr? Da gibt es nicht den einen Menschen, der so unfassbar wichtig ist, dass man an ihm festhalten will, koste es was es wolle. Aber ich kenne dieses Gefühl gut, weiß wie es sich anfühlt, wenn man sich ganz fühlt und es doch irgendwie nicht passen will. Und auch das Gefühl diese Person loszulassen, die Illusion aufzugeben, weil ich es mir wert bin. Weil ich keine Illusion leben möchte, weil die Wahrheit manchmal weh tut, aber am Ende weniger schmerzhaft ist, als sich zu verbiegen. Manchmal ist es auch das Gegenüber, dass diesen Schritt setzt, diese Entscheidung trifft und wir zusehen müssen, wie wir damit umgehen. Auch das ist nicht leicht, auch das tut weh. Nicht immer können wir die Gründe nachvollziehen, nicht immer erscheint es uns logisch, aber auch hier hilft es uns nicht weiter, wenn wir in einer Blase der Hoffnung leben. Versteht mich nicht falsch, trauert, fühlt euch durch die Schatten und den Schmerz und behaltet auch die Hoffnung, wenn euch danach ist. Doch vergesst dabei nicht auf euch selbst, auf euren Weg.
Wenn wir in diesem Prozess stecken, sehen wir nicht immer klar, aber im Rückblick kann eine solche Phase ein wichtiger Schritt für uns sein. Ob es nun persönliches Wachstum ist, eine neue Liebe, oder neue Menschen, die dadurch in unser Leben treten. Um den Prozess etwas leichter zu gestalten, kann es helfen dankbar zu sein. Für die Menschen, die bereits in deinem Leben sind und dankbar zu sein für deinen Fortschritt, deinen Weg, deine Kraft, deine Stärke, deinen Mut…für dein Sein. Es ist nicht immer leicht, wenn es um Beziehungen welcher Art auch immer geht, aber die richtigen Beziehungen bereichern unser Leben. Und wie Oscar Wilde schon sagte „Sich selbst zu lieben ist der Beginn einer lebenslangen Romanze“. Beginnen wir bei uns selbst, behandeln wir uns so, wie wir es uns von anderen wünschen, wie wir es verdient haben, bleiben uns selbst treu und uns selbst der beste Freund. Denn so ziehen wir auch die „richtigen“ Menschen in unser Leben.
Habt eine Woche voller schöner, zwischenmenschlicher Momente, eure Manuela.