Meine Lieben, im vergangenen Monat habe ich ausführlich über Dankbarkeit gesprochen. Auch dankbar zu sein für die nicht so schönen Dinge in unserem Leben, denn sie bedeuten Wachstum. Das klingt – in einem solchen Satz verpackt – durchaus schön und aushaltbar. Wir alle (zumindest in dieser Community) streben nach Wachstum. Wir wollen neues Lernen, wollen uns entwickeln und entfalten. Wir heißen das Leben in allen Facetten Willkommen. Behalten unseren Optimismus, mögen die Widrigkeiten noch so groß sein. Aber helfen diese vorangegangenen schönen Worte, wenn wir uns gerade an einem Wendepunkt in unserem Leben befinden? Wenn Wandel und Wachstum auf unser Ego treffen? Ehrlich? An ganz schlechten Tagen kann mir der Wandel, das Wachstum, der Optimismus und manchmal sogar das Leben selbst gestohlen bleiben. Ich möchte mich den lieben langen Tag einfach nur einrollen, Decke über den Kopf und über gar nichts etwas hören. Ich will mich meiner Wut und meinen Tränen hingeben, will mich in der Traurigkeit vergraben. Pfeife auf tröstende Worte und stelle alles in Frage. Ich will gleichzeitig schreien und still sein. Verfluche Gefühle und wünsche mir, dass es endlich anders wird. Es wird immer anders nach so einer Begebenheit, das ist das Schöne daran, aber während des Prozesses interessiert mich das nicht. Da hilft es nicht zu wissen, woher das alles kommt, was mit mir passiert und auch nicht, dass es vorbei gehen wird und ich mich danach besser fühle, eben weil ich mich hingegeben habe. Weil ich tief in mich gespürt habe und Blockaden lösen konnte. Und auch wenn ich mich immer und immer wieder diesen mal schwereren, mal leichteren Prozessen stelle, fühlt es sich noch immer wie das erste Mal an. Es geht nun schneller vorüber, als früher, weil ich gelernt habe, dass Widerstand gegen diese Prozesse zwecklos ist. Sie kommen. Zu uns allen. Ob wir es nun bewusst oder unbewusst wahrnehmen. Ob wir alle Emotionen, Bilder und Gefühlsregungen zulassen, oder ob uns unser Körper mit etlichen Wehwehchen zum Hinschauen zwingt. Heute, an einem guten Tag, kann ich für diese Entwicklung und das Erlernte dankbar sein. Mittendrin fällt mir das zuweilen schwer. Jetzt weiß ich, dass ich auch die nächsten Hürden schaffen und überleben werde. Mittendrin ist das nicht immer ganz so klar. Und all diese Gefühle, der Zweifel, die Ängste, die Unsicherheit sind in Ordnung. Sie mögen nichts mit dem Licht-und-Liebe-Gequatsche zu tun haben, dem auch ich lange folgte, aber sie sind echt, natürlich, menschlich. Und letztlich sind wir das alle, haben uns dafür entschieden Menschen zu sein und die Dualität zu studieren. Warum ich dir so offen meine Verletzlichkeit, meine Unsicherheit zeige? Weil ich inzwischen weiß, dass es uns allen manchmal so geht, aber keiner (gern) darüber spricht. In spirituellen Blogs lesen wir von Wandel, Wachstum und neuer Zeit, doch kaum einer spricht offen darüber, dass der Weg mitunter ganz schön hart sein kann. Dass wir uns auf diesem Weg manchmal hilflos, schutzlos und allein fühlen. Und auch das ist gut…ihr wisst, heute ist ein guter Tag. 😉…denn so finden wir am Ende zu unserer ureigenen Kraft. Weit weg von Erziehung und Konvention. So finden wir halt in uns, wissen, dass wir uns schützen können und auch niemals allein sind. Wir lösen uns aus alten Mustern, legen alten Verhaltensweisen ab und entdecken neues in uns. Neue Vorlieben, Hobbys, Weltanschauungen usw. Wir wachsen und das ist großartig. Ich möchte dir die Hand reichen, wenn du magst, und dich mitnehmen in eine schönere, bessere Welt. Gleich hier und jetzt. Denn am Ende, liegt es an jedem einzelnen von uns, wie schön die Welt ist. Dafür braucht es keine großen Gesten oder lautes Trara, um die Welt besser zu machen, fangen wir am besten bei uns selbst an. Denn wenn wir alle mit unseren Unzulänglichkeiten, Verhaltensmustern und Blockaden beschäftigt sind, haben wir nicht im Ansatz Zeit mit dem Finger auf andere zu zeigen und zu fordern, die mögen sich doch ändern. Lasst uns gemeinsam vorleben, wie wir miteinander leben möchten. Lasst uns der Leuchtturm oder Fackelträger sein, der den Weg leuchtet zu einem fried- und liebevollen Miteinander. Zu einem Miteinander voller Respekt, wo unterschiedliche Meinungen erwünscht sind, und jeder sein darf, wie er oder sie ist. Für alle unter euch, die gerade in einem Prozess stecken, viel Kraft in dieser Zeit und allen anderen wünsche ich eine wundervolle Woche voller Zauber und Magie, eure Manuela
Chaos, Baby!
26.09.2025