Dem Krieg oder den Kriegen im Außen können wir kaum entkommen. Entweder weil wir den Nachrichten folgen oder weil darüber in unserem Umfeld gesprochen wird. Ich nehme mich da nicht aus, meine Lieben. Auch ich erwische mich immer wieder, mich mit den Kämpfen da draußen zu beschäftigen. Wie kann es immer noch so viel Krieg auf unserer Erde geben, wenn sich doch ein großer Teil der Menschen Frieden wünscht? Und was ist mit den kleinen Kriegen? Die, die unter Geschwistern, Kindern, Partnern usw. stattfinden?

Viele Fragen meine Lieben, die mich umtreiben und die ich heute für euch aus meinem Blickwinkel beleuchten möchte. Dann natürlich ist keiner von uns vor Kriegen gefeit. Dabei spreche ich von den Kriegen im Zwischenmenschlichen und in uns. Und auch wenn wir hier nicht unmittelbar mit dem Tod bedroht sind, sind auch diese Kriege aufreibend und dauern oft Jahre oder gar Jahrzehnte an. Ihr wisst es, auch so ein großes Thema fängt in meinen Augen bei jedem einzelnen von uns an. In mir und meinem direkten Umfeld. Wo bin ich noch unzufrieden oder im Unfrieden. Was stört mich? Was nervt mich? Womit treibt man mich in den sprichwörtlichen Wahnsinn? Das mag die Erstfamilie sein, der Partner oder deine Kinder. Was geht dir so richtig unter die Haut?

Eines meiner großen Themen ist die Selbstliebe. Ich propagiere sie, aber die Umsetzung ist nicht immer ganz so leicht. Da triggert mich mein Jüngster mit einem „Bin ich dumm!“, oder ein Freund mit „Das Problem bin eh immer ich“. Vielleicht sogar achtlos rausgehauene Sätze, die mir dennoch unter die Haut gehen, mich manchmal schier wütend machen. Aus dem einfachen Grund, weil ich diese Muster kenne und sie teilweise noch lebe. Ich weiß, es wäre klüger es nicht zu tun, aber ich schaffe es nicht immer. Ihr wisst, auch ich bin kein Prophet, sondern ein Mensch. Und so streiten sich Engelchen und Teufelchen in mir, wer denn an diesem Tag die Oberhand hat. Ist es mein Teufel, der achtlos solche Sätze denkt, gibt’s noch jede Menge gedankliche Schelte dafür obendrauf. Weil irgendwann muss ja sogar ich das verinnerlichen können, nicht? Aber Fakt ist, je mehr ich mich gegen solche Gedanken wehre, desto mehr lehne ich auch mich selbst ab. Ich bekriege mich, bin im Unfrieden und unzufrieden. Das spürt dann auch mein Umfeld, indem ich meinen inneren Konflikt nach außen trage, belehre und zweifelsohne meistens auf Widerstand stoße. Noch mehr Krieg. Dabei wollte ich nicht belehren, auch das sollte ich besser wissen. Ihr seht schon, der Kreislauf ist ein endloser, wenn ich es zulasse.

Mein Ansatz dazu geht weg vom Widerstand und den Selbstvorwürfen hin zur Annahme und dem Frieden. Klingt ehrlich gesagt sehr viel leichter als es ist, aber wie bei allen anderen Themen zählt der erste Schritt, der Wille zur Veränderung und der Weg. Ich muss mich nicht heute für den Frieden in mir entscheiden und morgen darin bereits geübt sein. Hat bestimmt auch seine Fürs, aber wäre dann doch ein wenig langweilig. 😉 Wie aber kann ich solche Sätze und Gedanken vermeiden? Gar nicht! Es geht nicht darum sie zu vermeiden oder zu umgehen, sondern auch diese Gedanken liebevoll annehmen. Vielmehr liebevoll annehmen, dass ich sie ab und an noch immer denke. Mir zu verzeihen, dass ich gerade dachte ich sei dumm, dick, hässlich, unfähig, oder was auch immer und meinen Gedanken neu zu formulieren und neu zu denken. Denn meine Gedanken, werden zu meiner Realität. Fühle ich mich dumm, werde ich immer wieder in Situationen geraten, in denen ich mich dumm fühle. Denke ich, dass ich ständig das Problem bin, wird es auch so kommen. Die Energie folgt der Aufmerksamkeit und das ist genau das, was wir in unser Leben ziehen. Kämpfe ich also meinen Krieg gegen meinen „Teufel“ weiter, wird er sich auch im Außen immer wieder zeigen. Nehme ich aber für mich an, dass mir dieser Teufel innewohnt und mich manchmal noch austrickst, und kann ich mir verzeihen, dass auch ich nicht perfekt bin oder sein muss, komme ich immer mehr und mehr in meinen Frieden. Dann belehre ich mein Umfeld auch nicht mehr, sondern gebe nur noch Impulse, Denkanstöße. Wertungsfrei und liebevoll. Denn mein Umfeld kann mich mit solchen Aussagen auch nicht mehr treffen, mich nicht mehr wütend machen. Inzwischen wecken solche Aussagen Verständnis und Mitgefühl für mein Gegenüber, ein Verständnis füreinander, weil wir miteinander auf dem Weg sind. Sehr viel friedvoller für mich und mein Außen und sehr viel entspannter.

Wenn wir die kleinen und großen Kriege beenden wollen, dann lasst uns bei uns selbst anfangen. Räumen wir bei uns auf, in uns und genießen den kleinen Frieden. Lasst uns vorangehen, andere anstecken und vielleicht schaffen wir auf diesen Weg den großen Frieden einzuleiten.

Eine zufriedene Woche für euch, eure Manuela

21.06.2024