Für mich ein sehr wahres Zitat, denn es braucht viel Mut, selbst zu denken, zu recherchieren, sich eine Meinung zu bilden und diese auch zu vertreten. Wie schwer das sein kann, haben uns die letzten Jahre gelehrt. Für mich persönlich eine Reise zu einer tief verborgenen Angst, dem Alleinsein. Nicht dem physischen allein sein, sondern tatsächlich nicht dazuzugehören, nicht geliebt zu werden, niemanden an meiner Seite zu haben, ganz auf mich allein gestellt zu sein. Ich kannte und kenne diese Angst. Ich wusste immer, dass sie da ist, aber ich habe sie tief in mir begraben. Klar, fällt mir das irgendwann auf die Füße. Dafür boten sich die letzten Jahre geradezu an. Natürlich gab es auch Menschen, die ähnliche Ansichten hatten wie ich, allerdings spürte ich die Ausgrenzung trotzdem sehr stark. Es triggerte mich und bestimmt hätte ich ein Fähnchen im Wind sein können, aber ich entschied mich anders. Ich entschied mich mir und meiner Haltung treu zu sein. Die Ausgrenzung, Diffamierungen und verbalen Attacken auszuhalten und mir treu zu sein. Ein Lerneinheit, die mich auch jetzt als Unternehmerin immer wieder gefordert hat. Immer wieder kleine Wiederholungen, um das erlernte umzusetzen. Das klingt alles so locker flockig schön, oder? Tatsache ist, es fühlt sich in diesem Moment in dieser Situation überhaupt nicht schön an. Im Gegenteil, es ist oft anstrengend, schwer und braucht Mut. Menschen können sich von uns abwenden, wir trennen uns möglicherweise von ihnen. Wir steigen aus Situationen aus, die für uns selbstverständlich waren. Und nur diese wenigen Punkte können in uns allerhand Ängste auslösen. Wieso wir trotzdem diesen Weg gehen sollten? Weil er direkt zu unserer Freiheit führt, in ein selbstbestimmtes Leben. Auch das kann Ängste wecken. Schließlich sind wir es nicht gewohnt für alles die Verantwortung zu übernehmen. Nicht nur für Erfolge, schöne Erlebnisse oder berührende Situationen. Nein, auch für unsere Ängste, für Rückschläge und Fehler. Ist gar nicht so leicht. Um euch nicht nur mit faden Plattitüden zu langweilen, plaudere ich gern aus dem Nähkästchen. Denn mein Geschäft läuft noch nicht so rund, wie ich es gerne hätte. Der Kundenstamm wächst nur langsam und es gab Zeiten, da hätte ich mich am liebsten wieder in mein Hamsterrad verkrochen. Ihr wisst schon, fixer Job, fixes Gehalt, geregeltes Leben. Solchen Tiefphasen gebe ich mich auch hin, sie dürfen da sein und haben in diesem Moment Platz. Lange halte ich diesen Pessimismus aber auch nicht durch, bevor ich mir damit selbst auf die Nerven gehe. 😉 Jetzt wäre es ein leichtes zu sagen, die Welt hat Schuld. Irgendwas oder -jemand ist dafür verantwortlich, dass es bei mir nicht läuft. Bietet sich doch geradezu an! Wir haben die Inflation, die Leute wissen kaum, wie sie ihr Leben bestreiten, da geben sie nicht noch Geld für einen Energetiker oder Mentalcoach aus. Ich kann ja gar nichts dafür, wäre die wirtschaftliche Situation anders, hätte ich auch mehr Kunden. Es tut fast körperlich weh, diese Zeilen zu schreiben. Denn sie sind nicht wahr. Klar, die Leute müssen gucken, wie sie ihr Leben finanzieren, trotzdem merken viele, dass Menschen wie ich, sie bei kleinen und großen Wehwehchen unterstützen können, sich wieder besser zu fühlen. Und am Ende wollen wir das alle, uns gut fühlen. Mit uns im Reinen sein, unser Leben zu führen. Glücklich, gesund, friedlich und in Freiheit. Tja, ist jetzt natürlich doof für mich, dass ich da draußen niemanden für meinen Rückschlag verantwortlich machen kann. Vor Jahren noch, hätte ich das getan, völlig gefangen in meiner Opferhaltung. Heute übernehme ich die Verantwortung, für jeden (noch so schmerzhaften) Bereich in meinem Leben. Das ist nicht immer angenehm, aber wisst ihr was? Ich fühle mich frei. Viel freier als in meinem fixen Job, mit fixem Gehalt und dem geregelten Leben. Ich kann meine Flexibilität einbringen, meine Kreativität, um mich dem Sturm des Lebens zu stellen. Es liegt an mir, was in der Welt und in meinem Leben passiert und was ich daraus mache. Gerade ist es stürmisch bei mir. Beruflich, wie privat. Doch jeder Sturm trägt auch zu mehr Klarheit bei. Wichtig ist nur, dass wir uns nicht vom Wind davonwehen lassen, oder Angst davor haben, was alles passieren kann. Wie der Bambus, fest verwurzelt und flexibel genug dem Wetter zu trotzen. Ich gebe es zu, den Vergleich habe ich geklaut von einem wunderbaren Vortrag über Resilienz. Und noch etwas aus diesem Vortrag möchte ich euch mitgeben, bleibt offen. Offen für andere Denkweisen und Ansichten und offen für Neues. Denn mit dieser Offenheit geht noch ein weiterer Punkt einher: Respekt. Lassen wir doch jedem seine Meinung, lasst uns aufhören zu verurteilen, zu vergleichen und andere abzuwerten. Mir ist schon klar, dass wir Menschen das tun. Wir beurteilen Menschen und Situationen, das darf auch sein, aber ich kann mich entscheiden, wie ich damit umgehe. Ich habe mich entschieden, Menschen ihre Meinung und Haltung zu lassen, auch wenn ich sie nicht verstehen oder nachvollziehen kann. Ich sage, wie ich es sehe, aber wer bin ich über das Leben eines anderen zu urteilen? Wer bin ich, um einer Seele meinen Weg aufzuzwingen? Ich vermittle euch und meinen Klienten in der Praxis meine Gedanken, ob ihr sie aufnehmt oder eben nicht in Resonanz damit geht, bleibt jedem von euch selbst überlassen. Pickt euch auch nur gerne das raus, was ihr mögt und überhört den Rest. Alles fein für mich. Denn, wenn wir alle vor unserer Haustüre kehren, haben wir gar keine Zeit andere zu verurteilen. Habt eine bereichernde Woche, eure Manuela

28.04.2023