Meine Lieben, das schönste Fest des Jahres steht kurz bevor. Was geht dir dabei durch den Kopf? Freust du dich auf einen Abend im Kreise deiner Liebsten? Musst du es allein verbringen? Oder wärst du gerne allein, fühlst dich deiner Familie aber verpflichtet? Vielleicht vermissen wir Menschen, die wir im Lauf der Zeit verloren haben, oder jene, die für uns gerade nicht greifbar sind. Weihnachten, das Fest der Liebe, löst nicht in uns allen nur Freude aus. Und gerade in dieser stillen Zeit, sind wir oft auf uns selbst zurückgeworfen. Viele von uns kommen damit nur schwer zurecht, wollen den Schein wahren und auch die Lüge vor sich selbst aufrechterhalten. Vielleicht magst du dir an diesem Wochenende deinen Weg ansehen. Oder du nutzt die Rauhnächte dafür. Die Tage zwischen den Jahren. Gerne kannst du dich hierfür meinem WhatsApp-Kanal anschließen, wo ich täglich Impulse posten werde. Dieser Prozess des offenen Hinsehens kann schmerzhaft sein. Die Unehrlichkeit uns selbst gegenüber, der Schmerz, den wir nicht nur in unserem Inneren spüren, sondern oft nach außen tragen. Der sich gerne in Form von Wut und Frustration zeigt, wenn wir im Kreise der Familie aufeinander hocken und heile Welt spielen sollen. Wenigstens einmal im Jahr. Ich sage, lasst es. Das klingt hart? Mag sein. Doch wenn dir eine Situation nicht guttut, dann verlasse sie. Du hast es in der Hand. Ich sage nicht, brich alle Zelte hinter dir ab und lebe unbewusst weiter. Ich sage, kümmere dich um dich, um deine Schatten, deine Themen, deine Altlasten. Sprich dich mit deiner Familie, dem Partner, den Kindern oder wen auch immer es betrifft, aus. Finde einen Weg, der für dich gangbar und praktikabel ist und lasse hinter dir, was dir nicht gut tut. Wer hier regelmäßig liest weiß, dass das mein Rezept für jeden Tag ist. Natürlich kann auch ich das nicht jeden Tag gleich gut umsetzen. Aus Angst, durch schlechte Erfahrungen oder Prägungen kann man auch mich manchmal noch auf dem falschen Fuß erwischen. Dann bin ich verärgert oder wütend und weit entfernt von freundlich und mitfühlend. Ich weiß aber auch, dass ich genau dorthin gehen muss, wo es wehtut. Was ist da noch in mir, dass nicht erlöst wurde? Woher kommt dieses Gefühl? Was steckt dahinter? Ihr wisst es, auch ich mag mich dem nicht jeden Tag gleich gerne stellen. Das ist in Ordnung. Ich weiß aber auch, dass es mein Leben im Allgemeinen leichter macht, wenn ich es zeitnah tue. Doch selbst wenn wir in uns aufräumen, Dinge mit unserem Gegenüber besprechen und ansprechen, garantiert uns das nicht die heile Welt, die wir so gerne hätten. Denn zu dieser Liebe, egal in welcher Form, gehören mindestens zwei. Vielleicht triggerst du dein Gegenüber, vielleicht versteht es die Welt nicht mehr, dich nicht mehr. Auch das tut weh und trotzdem bleibe ich dabei. Lass los, was dir nicht guttut. Manchmal müssen wir auch Menschen, die wir liebgewonnen haben oder lange liebten, gehen lassen. Manchmal müssen wir Menschen loslassen, denen wir uns für eine Zeit auf welche Weise auch immer verpflichtet gefühlt haben. Es mag zynisch für dich klingen, aber auch hier, lass los, was oder wer dir nicht (mehr) guttut. Wir alle durchlaufen ständig den Prozess des Wachstums. Manch einer geht ihn schneller, als ein anderer und die Harmonie will sich nicht mehr einstellen. Es schmerzt, ich weiß das sehr genau und dennoch wirst du feststellen, wenn du ein wenig Mut aufbringst, diesen Weg für dich gehst, dass du dich besser fühlen wirst. Frei und bereit neues in dein Leben zu lassen. Woher ich diese Sicherheit nehme? Auch ich habe mich lange gegen diesen Prozess gewehrt, habe gelitten, genau wie mein Gegenüber und obwohl ich noch sehr viel Liebe zu diesem Menschen fühlte, kamen wir auf keinen gemeinsamen Nenner. Der Prozess des Loslassens war schmerzhaft, tränenreich und schwer. Doch kaum war ich durch dieses dunkle Tal hindurch, taten sich neue Möglichkeiten für mich auf. Liebe ich diese Menschen immer noch, die ich ziehen ließ? Ungebrochen, manchmal schmerzt es, aber zeitgleich spüre ich, dass es so sein musste. Für beide Seiten. Wir sind miteinander einen Teil des Weges gegangen und entwickeln uns nun ohne uns und mit neuen Seelen an unserer Seite. Und auch hier spreche ich nicht nur von Ex-Partnern, sondern auch von Freunden, Bekannten, Verwandten. Folgt eurem Herzen, spürt genau hin. Was wollt ihr? Und mit wem wollt ihr es? Kämpfe für deine Verbindungen, wenn es dein Herz empfiehlt und lass los, wo nichts mehr wachsen kann. Genauso verhält es sich mit Situationen, die dir nicht guttun. Ich halte nichts davon Weihnachten (oder jeden anderen Tag) heile Familie zu spielen, wenn dem nicht so ist. Das bedeutet nicht, dass wir diese Zusammenkünfte meiden, uns aus dem Weg gehen sollen, sondern daran zu arbeiten. Ihr wisst, ich lebe in einem Drei-Generationen-Haus. Natürlich gibt es Streitpunkte, natürlich treffen hier ganz verschiedene Welten aufeinander und natürlich ist auch Rücksicht angebracht. Liebe ich meine Familie trotzdem? Nein, gerade deshalb. Denn es kann auch bereichernd sein, die Standpunkte der Älteren oder Jüngeren einzunehmen, zu reflektieren und vielleicht sogar die eigene Meinung zu ändern. Manchmal funktioniert das aber auch bei uns nicht. Was also tun, wenn wir keinen Konsens finden? Wir versuchen uns darauf zu einigen, dass wir uns uneinig sind. Denn manchmal haben wir alle recht. Manchmal sehen wir die Situation einfach verschieden. Es sind die Erfahrungswerte, die sich unterscheiden, die innere Haltung zum Leben und der Welt und das darf so sein. Verstehe ich jede Entscheidung meiner Kinder oder meiner Eltern? Nein, aber das macht nichts. Sie dürfen die Welt und das Leben sehen, wie sie es sehen und umgekehrt. Denn jeder von uns hat nur dieses Leben, sein eigenes. Nur hier kann ich selbst bestimmen und muss nicht anderen meine Meinung aufzwingen, weil sie die einzig richtige ist. Ich könnte euch etliche Beispiele nennen, wo sowohl die ältere als auch die jüngere Generation über mich den Kopf schüttelt. Aber das ist okay. Sie dürfen eine Meinung haben, sie dürfen mir ihre Gedanken mitteilen, meist sehe ich es halt anders. 😉 Nicht immer lässt man mich dann sein, wie ich bin, manchmal will man mich zum Umdenken bewegen, mir den besseren/sichereren Weg aufdrängen, nicht immer fällt es leicht dann meinen Weg zu gehen (ohne Schuld, Scham oder Angst), aber ich habe gelernt, dass es nur den einen Weg für mich gibt. Meinen. Ganz egal was das Außen sagt. Lasse ich mich manchmal umstimmen? Natürlich, wenn es sich für mich stimmig anfühlt. Aber ich rede niemanden mehr nach dem Mund, ich verhalte mich nicht mehr so, dass alle anderen sich wohlfühlen, ich bin nicht mehr leise, wenn mir nach laut sein ist. Lache oder weine, weil ich die Gefühle rauslassen will, falle auf die Nase, stehe auf, richte mein Krönchen und gehe weiter. Ich umgebe mich mit Menschen, die ich liebe und lasse andere ziehen. Was „man“ dazu sagt, interessiert mich nicht. Ich habe die Scham hinter mir gelassen, die das kleine Mädchen gelernt hat, weil es zu laut, zu wild und zu überschwänglich war. Ich bin wie ich bin. Mal laut, mal leise, mal derb, mal einfühlsam, mal stehe ich in der Küche und backe und manchmal ist mir nach ein bisschen Schrauben am Auto. Natürlich zeigen sich auch bei mir noch Tendenzen, wieder in alte Muster zu fallen, aber wesentlich seltener. Seid wie ihr seid, hinterfragt eure Taten und Handlungen, achtet darauf was und wer euch guttut, sprecht aus, was ihr euch wünscht und was ihr wollt. Achtet auf euch, denn ihr steht an erster Stelle. Weihnachten allein, ohne Deko und einem guten Film? Viel Spaß dabei, auch jenen, die im Kreise ihrer Liebsten feiern. Entdeckt euch selbst und lebt euer selbst. Auch bei mir wird es dieses Jahr ein ruhiges Fest. Einer meiner Söhne feiert mit seiner Freundin, mein Vater auf Reha, auch mein Bruder feiert allein mit seiner Partnerin und vermutlich wird sich mein Jüngster nicht lange zu den „alten“ Damen setzen. 😉Ich gebe zu, ein klein wenig Wehmut hat sich breit gemacht, weil es das erste Fest ohne meine Sippschaft ist. Aber bei genauerer Betrachtung dieses Gefühls habe ich festgestellt, dass es für mich nicht wichtig ist, diesen einen Abend im Jahr gemeinsam zu verbringen, sondern viel wichtiger, dass mein Verhältnis zu jedem einzelnen das ganze Jahr über hält. Die Wehmut durfte da sein, ich habe ihr Raum gelassen und sie ziehen lassen. Und damit Platz geschaffen für etwas anderes. Für ein klein wenig mehr Liebe, Respekt und Akzeptanz für mein jeweiliges Gegenüber. Denn niemand da draußen ist dafür verantwortlich, wie ich mich fühle, sondern ich allein. Ich habe es in der Hand, ob ich traurig bin, weil es dieses Jahr ein kleines Fest ist oder ob ich glücklich bin, weil jeder meiner Lieben das tut, was ihm oder ihr guttut. Für letzteres habe ich mich entschieden und egal wofür du dich entscheidest, es ist der Weg, den du gehen musst. Sei traurig, wenn dir gerade danach ist, aber komm auch wieder hervor und verändere dich und deine Situation. Du hast es in der Hand, wie du dich fühlst, wie dein Leben sich gestaltet. Reflektiere, spüre in dich, entscheide und komme in die Handlung. Ihr seht, es ist ein sich immer wiederholender Kreislauf aus Methoden, die ich euch auch in meiner Praxis anbiete. Es ist keine einmalige Behandlung auf meiner Liege, es ist das Leben, Veränderung, Wachstum. Ein Prozess, oder wie schon oft geschrieben, ein Marathon, kein Sprint. In diesem Sinne, öffnet eure Herzen, genießt die Zeit so, wie ihr es möchtet, gönnt euch eine kleine Verschnaufpause in diesen ruhigen Tagen und startet gut genährt und aufgetankt in die Rauhnächte. Eure Manuela Tägliche Impulse für die Rauhnächte findest du auf meinem WA-Kanal: https://whatsapp.com/channel/0029VaEgJXA4Crfh12jZHc1M

22.12.2023