Wir sprechen oft über sie, wir hören davon, wir sollen sie auflösen, aber wie? Meine Lieben, ein spannendes Thema, das euch, aber auch die Klienten in meiner Praxis oft beschäftigt. Theoretisch ist es ganz einfach, man setzt sich mit dem Glaubenssatz auseinander, geht durch die Gefühle durch, arbeitet mit Affirmationen und schon ist er aufgelöst. Beitrag für heute abgeschlossen. 😉 Nur leider ist das in der Praxis gar nicht so einfach. In den Glaubenssatz eintauchen heißt auch, schauen woher er kommt. Einige eignen wir uns im Laufe des Lebens an, das sind die, die wir relativ schnell in den Griff kriegen. Die meisten allerdings, verfolgen uns seit der Kindheit. Das ist für viele von uns eine lange Zeit, in der sich dieser Glaubenssatz auch regelmäßig bestätigt. Kunststück, denn wir kreieren mit unserem Denken unser Umfeld. An unsere frühe Kindheit können wir uns meist nur sehr schwer erinnern, also ist schwierig genau herauszufinden zu welchem Zeitpunkt, bei welcher Interaktion wir das erste Mal damit konfrontiert wurden. Also alles für die Katz? Mitnichten, denn es ist nicht entscheidend zu wissen was genau passiert ist, sondern es zu durchfühlen. Und ich verspreche jedem einzelnen von euch, wenn ihr es zulasst, spürt ihr auch heute dieses Gefühl von früher. Denn es begleitet euch schon ein Leben lang. Ihr tut alles dafür, um dort nicht hinschauen zu müssen, um nicht noch einmal so leiden zu müssen. Warum? Weil ihr es damals nicht ertragen konntet, es hat euch Angst gemacht, habt euch hilflos gefühlt, es war zu schmerzhaft, um nur einige Beispiele zu nennen und daraus machen wir Vermeidungsstrategien. Das funktioniert eine Weile auch ganz gut, bis uns das Leben zwingt hinzusehen. Sei es durch ein Trauma, eine Einschränkung der Lebensqualität, eine ernsthafte Erkrankung. Noch vor Jahrzehnten war das kein Problem, man verdrängte und vermied, was das Zeug hielt und funktionierte. Aber weder reicht uns das heute, noch lässt es die Zeitqualität zu. Wir spüren diese Dinge schneller an die Oberfläche drängen, werden von außen häufiger damit konfrontiert und unterdrücken ist kaum noch möglich. Das mag sich im ersten Moment schlimm anfühlen, allerdings birgt jeder Glaubenssatz auch eine Chance. Nämliche deine Chance dich frei zu fühlen! Und wie machen wir das jetzt? Nimm dir ein bisschen Zeit und reflektiere, gab es in letzter Zeit etwas, dass dich traurig gemacht hat, dass dich geärgert hat, dass dich verunsichert hat…alles, was sich für dich nicht gut angefühlt hat. Und ich bin sicher, wenn du ehrlich bist mit dir, wirst du recht schnell ein paar Begebenheiten erinnern. Schreibe sie am besten auf und sieh dir deine Liste nun an. Gibt es Ähnlichkeiten zwischen den Begebenheiten und damit meine ich auf Gefühlsebene. Bestimmt kommt dir das ein oder andere dabei unter. Gliedere die Begebenheiten ruhig und kümmere dich um nur eines dieser Gefühle. Welches auch immer dich am meisten stört, oder sich wiederfindet, vertraue da auf deine Intuition. Erlaube dem Gefühl da zu sein, sich bemerkbar zu machen und sei dankbar dafür, dass es da ist. Spüre wo im Körper es sich befindet. Im Bereich Solarplexus/Magen, im Bereich der Brust, am Hals, im Kopf? Spüre, wie es sich anfühlt. Ist es ein Druck? Leicht oder schwer? Und denk dran, alles ist erlaubt. Es zeigt sich, was sich zeigt. Fühlst du dich ungeliebt? Ängstlich? Wertlos? Lass die Tränen ruhig fließen, wenn sie kommen, lass alles raus, was gehen will. Da ist niemand, der dir über die Schulter schaut. Schluchze, wenn dir danach ist und ich weiß, du kannst dieses Gefühl aushalten, was auch immer sich zeigt. Du wirst merken, dass du es tatsächlich aushalten kannst, du wirst klarer in deinen Gedanken werden und es wird sich ein Satz bilden, der dir bei all diesen Begebenheiten unterkommt. Ob es Klischees sind wie „ein Indianer kennt keinen Schmerz“, ob dir ein Satz in den Sinn kommt, wie „plappere nicht so viel“ oder „kannst du nicht mal normal sein?“. Du wirst merken, dass du diesen Satz schon ein ganzes Leben mit dir rumschleppst. Du kannst an diesem Punkt natürlich auch tiefer gehen und hinterfragen, weshalb er dich begleitet, was da in dir schlummert, dass nicht nach außen treten darf. Du darfst auch hier hinschauen und hineinspüren. Fühle was da noch ist und lass es da sein. Ob es nur ein Gefühl ist oder sogar eine genaue Erinnerung, setze dich damit auseinander. Schließe Frieden damit, denn niemand wollte dir etwas Schlechtes, weder damals noch heute. Jeder hat in seinem Leben zu jedem Zeitpunkt sein Bestes gegeben. Natürlich kann da auch mal was schief gehen. 😉 Das ist nicht schlimm, schlimm ist nur, wenn wir es ständig mit uns herumschleppen. Du wirst merken, allein durch das Hinschauen, wirst du dich viel leichter fühlen. Leider ist es mit diesem einen Mal meist nicht getan. Denn diese alten Glaubensätze sind hartnäckig. Es werden dir immer wieder Menschen und Situationen begegnen, die dich diesbezüglich auf den Prüfstand stellen. Das geht auch mir so und ich nehme das dankend an. Denn nirgends ist die Chance größer mir selbst, meinem wahren Sein, besser und zielstrebiger auf die Spur zu kommen. Was machen wir aber mit solchen negativen Glaubensätzen, wenn wir sie identifiziert und (durch)gefühlt haben? Ganz einfach, wir suchen uns dazu ein passendes Gegenstück als Affirmation. Aus „ich bin nicht liebenswürdig“ wird ein „ich bin liebenswert“, aus „ich bin wertlos“ ein „ich bin wertvoll“, aus „ich rede immer zu viel“ ein „es ist okay, wenn ich so viel rede“. Egal was es ist, formuliere den Satz in der Gegenwart und wertschätzend dir gegenüber. Denk so oft wie möglich an diesen Satz, auch wenn du dich nicht gerade in einer für dich schwierigen Situation befindest. Aber Achtung, wirst du wieder damit konfrontiert, versuche noch in der Situation zu reflektieren, zu atmen und anders zu handeln und wenn dir das noch zu viel ist, dann reflektiere hinterher und entscheide dich, die Situation demnächst noch besser zu handeln. Verfalle bitte nur nicht in das alte Muster und glaube daran, dass jetzt wieder alles so schlecht wie vorher ist. Es ist ein Prozess, ein Marathon, du fängst mit kleinen Schritten an, verzeichnest kleine Zwischenerfolge und am Ende wirst du das Ziel erreichen. Du wirst dir ein Stück nähergekommen sein und egal wer oder was da noch kommt, es wird dich nicht mehr aus deiner Balance reißen. 😊 Wenn du darüber mehr Informationen haben, oder Unterstützung in der Umsetzung möchtest, dann melde dich gerne zu einem kostenfreien Erstgespräch bei mir. Inzwischen alles Liebe für dich, deine Manuela

11.08.2023