Meine Lieben,

könnt ihr euch noch an die Schlussworte des Artikels von letzter Woche erinnern? Sinngemäß schrieb ich, dass wir das Chaos innen wie außen beseitigen können.

Nun, ich gebe es gerne zu, ich habe das vergangene Woche nicht ganz so gut hinbekommen. Ein großes Tief aus Kälte und Dunkelheit hat sich über mich gelegt und ich fand den ganzen Tag lang nicht heraus. Keine Freude, kein Optimismus, keine Hoffnung, einfach nur Waffen strecken und aufgeben.

Mein Auslöser? Es gab keinen. Ich wachte morgens auf und fühlte mich unzufrieden, unwohl und ein bisschen traurig. Dabei hatte ich gut geschlafen, keine aufregenden Träume, keine Hiobsbotschaften, nichts, was auf ein solches Tief schließen ließe. Und dennoch war es da. Mögen es die astrologischen Konstellationen sein, mein Geburtstag, die bevorstehenden Raunächte und das Jahresende und der damit verbundene Rückblick. Ich sah zurück, wie jedes Jahr und ich sah nur Fehler, Scheitern und Unzufriedenheit. Nichts, wirklich nichts war so gelaufen wie ich das gerne für mich gehabt und geplant hatte. Alles, was wichtig gewesen war, war schiefgelaufen. Und wenn alles, was ich anpacke, schiefläuft, dann sind auch alle Entscheidungen für die Zukunft für die Tonne. Richtig?

Nun ja, für etwas mehr als zwölf Stunden war das tatsächlich meine Wahrheit. Es ging so tief, dass ich mich fragte, ob meine Anwesenheit hier auf Erden überhaupt von Belang war und ist. In diesen äußerst dunklen Stunden war ich fest überzeugt, dass es keine Rolle spielt. Ich war in dieser Zeit der Meinung, dass, stieße mir etwas zu, es keinen Unterschied macht ob es heute oder erst in zehn Jahren so weit wäre. Für mich vielleicht, aber für sonst niemanden. Meine sonst so helle Fackel glimmte nur lustlos vor sich hin und mir fehlte die Kraft sie wieder zu entzünden. Wozu auch?

Zu meinem Glück bin ich aber nicht die einzige Fackelträgerin in meinem nahen Umfeld und ein langgeschätzter Freund bestimmte, fast ein wenig über mich hinweg, dass er mich spontan besucht. Meine Dankbarkeit dafür kann ich nie und nimmer in Worte fassen und trotzdem weiß ich, dass sie am richtigen Ort ankommt. Denn er war es, der meine Fackel nach diesen etwa zwölf Stunden wieder entzündete. Die Tatsache, dass er sich ins Auto gesetzt und zu mir gefahren ist und sich mit diesem zynischen, verheulten Etwas auseinandersetzte war der erste Schritt. Vielleicht macht es ja doch einen Unterschied, ob ich da bin oder nicht. Dass er mir Punkt für Punkt aufzählte, was ich dieses Jahr alles angegangen war und es auch geklappt hatte, der zweite. Und dann konnte ich plötzlich auch wieder alleine weiterlaufen. Denn ja, es verlief nicht alles nach Plan, aber es sind viele, wunderschöne Dinge im vergangenen Jahr geschehen. Sie waren für mich nur einfach nicht sichtbar, waren vernebelt. Überlagert von allerhand Missgeschicken, Fehlgriffen oder falschen Entscheidungen. Natürlich gab es auch die negativen Seiten, wie jedes Jahr. Nüchtern betrachtet halten sich Verlust und Gewinn die Waage. Was ich ziehen ließ oder lassen musste, wurde ersetzt mit neuen, anderen und meistens schöneren Erfahrungen. Ich habe aufgeräumt in mir, damit im Außen und werde nun zum Abschluss des Jahres noch einmal herausgefordert. Vor wenigen Stunden fühlte es sich an wie sterben, jetzt fühle ich mich um Tonnen leichter. Habe einen klareren Blick für mich, aber auch für meine Ziele. Was will ich wirklich? Wohin will ich wirklich? Und mit wem? Es liegt glasklar vor mir, als hätte es diese Trübung nie gegeben. Ich sehe, wo ich mich noch verbiege, was ich noch nicht gesagt habe und auch, dass ich doch die Kraft habe, all das zu bereinigen. Vorwiegend in mir.

Wenn ich ehrlich bin, mit euch aber vor allem mit mir, wusste ich auch vorher schon, wo ich noch nicht eindeutig ich war und bin. Aber ist ja nicht so schlimm, oder? Die ein zwei Masken kann ich ja noch eine Weile tragen, bis sich vielleicht doch mein Außen ändert, ohne dass ich mein Innen bereinige. Wenn ich nur einfach noch ein bisschen durchhalte, die Zähne zusammenbeiße, wird es genau so kommen wie ich es mir wünsche, wie ich es brauche. Ihr merkt es schon, ein Fettnäpfchen allein reicht einfach nicht, ich springe in die volle Wanne, damit es sich auch auszahlt. 😉

Natürlich rächt sich diese Ignoranz und nennt es gerne auch überheblich. Denn das war ich. Ich weiß es schließlich besser als das Universum, als das Göttliche oder an welche höhere Macht ihr auch glaubt. Ich kann mich heimlich vorbeidrücken und niemand wird es bemerken und ich kriege doch das, was ich will. Tja, meine Lieben, DAS ist der Grund, weshalb ich heute vor euch emotional so blankziehe. KEINER von uns kommt gerade an diesem Punkt vorbei. Lebe dich ganz oder es wird dafür gesorgt, dass du es tust. Ich hatte Glück, mit meinem Freund sehr viel schneller als gewöhnlich aus der Dunkelheit steigen zu können. Meine Seele lacht sich gerade schlapp, weil ich es sehr viel einfacher haben hätte können, aber mein Verstand einfach nicht loslassen wollte. Ich muss es so machen und es muss so laufen. Nur nicht in dieser Zeit, nicht in der neuen Zeit und auch nicht auf dem Weg dahin. Jeder, spiritueller Mensch oder nicht, durchläuft gerade ähnliche Phasen. Das muss nicht ganz so dunkel sein wie bei mir, das muss nicht die Innenschau sein, es können auch im Außen Dinge passieren, die uns mit der Nase darauf stoßen. Wir alle befinden uns im Wandel, wir alle befinden uns auf dem Weg, niemand – auch ich nicht – weiß es besser, oder kennt alle Geheimnisse und kommt locker durch den Prozess. Nein, das Kollektiv bewegt und wandelt sich. Das ist wunderschön, aber mitunter auch schmerzhaft. Es kann uns (beinahe) in die Knie zwingen und keinen Sinn oder Ausweg erkennen lassen. Doch noch etwas prägt diesen Wandel: das Miteinander. Hätte ich heute um Hilfe gebeten? Nie und nimmer, habe sogar versucht die helfende Hand abzuwimmeln. Und dennoch war da jemand, der seine Hand nach mir ausgestreckt hat, ja, vielmehr meine genommen und mir aufgeholfen hat. Ihm war mein Ego heute egal, er hat getan, was er für richtig empfunden hat und ich bin überaus dankbar dafür. Er hat gespürt, dass ich heute Unterstützung brauche und mir einmal mehr gezeigt, dass es nicht schlimm ist – auch für mich nicht 😉 – darum zu bitten. Denn wir alle brauchen ab und an mal eine helfende Hand, die den Nebel einfach wegwedelt, damit wir klarer sehen können. Ja auch ich, die das sonst liebend gern für alle anderen Menschen tut. Ein weiterer Punkt auf meiner To-do-Liste, der noch nicht restlos geklärt ist. Das ist okay, ich bin nicht perfekt. Genau wie du es nicht bist. Aber wir sind trotzdem großartig genau so wie wir gerade sind. Wir alle sind hier, um zu lernen, zu wachsen und diesen großen Wandel mitzugehen und zu vollziehen. Wir haben uns dafür entschieden, wollten unbedingt dabei sein und wussten genau, dass wir die Kraft haben es zu schaffen. Wie schmerzhaft es auch werden würde. Das sind die Dinge, die ich glaube, die ich für mich als wahr empfinde und die mir bisher immer aus der Dunkelheit geholfen haben. Bestimmt hätten sie es wieder gekonnt, nur eben nicht ganz so schnell.

Und das ist der zweite wichtige Punkt für mich heute: ich möchte dich wissen lassen, dass du nicht alleine bist. Nicht in deiner Dunkelheit, nicht in deinem Chaos, nicht in deiner Ungewissheit. Wir alle sind mit dir.

Mit der morgigen Wintersonnwende feiern wir die Rückkehr des Lichtes. Zwar dauert es noch, bis wir bemerken, dass die Tage wieder länger werden, aber die Zeit des Rückzugs wandelt sich langsam. Mit den Raunächten, die an Heiligabend beginnen, stimmen wir uns auf das kommende Jahr ein. Wir blicken wieder nach vorne, schöpfen Kraft und Mut. Wie schon im vergangenen Jahr könnt ihr diese „Zeit zwischen den Jahren“ mit mir kostenlos auf meinem WhatsApp-Kanal (Seelenwerkstatt – Manuela) bereisen oder ihr entscheidet euch für das erweiterte Online-Paket um €19,90 mit täglichen Impulsen, Meditationen, Arbeitsblättern und Tipps rund um das Räuchern. Anmeldungen nehme ich bis zum 24.12.2024 entgegen. Oder aber ihr begeht diesen Weg auf eure spezielle Art und Weise, so oder so, wünsche ich euch ein besinnliches Weihnachtsfest und einen ruhigen Start in eure Raunächte, eure Manuela

20.12.2024