Meine Lieben,

für mich ist das Thema Sichtbarkeit seit Beginn meiner Selbstständigkeit groß, in den letzten Wochen aber noch ein Stück präsenter. Denn – Trommelwirbel – die Seelenwerkstatt goes YouTube! 🥳 Und damit auch ich selbst. 🫣

Öffentlich werden, sich den Blicken und Urteilen anderer aussetzen ist immer noch ein Riesending für mich. Schräg, oder? Kritik bin ich gewohnt, egal ob konstruktiv oder weniger nett: über meine Bücher, meine Praxis, meinen Blog, mein Leben. Und trotzdem fühlt sich YouTube anders an. Noch nackter. Klar, als gelernte Perfektionistin will ich gute Videos abliefern. Aber ich weiß jetzt schon: ganz zufrieden bin ich nie. Also geb ich mein Bestes und wachse unterwegs. So wie bei meinem ersten Buch – heute würd ich’s anders schreiben, aber damals war es das Beste, was ich konnte. Genau das gilt auch jetzt: nicht perfekt, aber mit Herzblut und Leidenschaft gemacht.

Schwieriger als fremde Kritik ist für mich aber immer gewesen, im engsten Kreis sichtbar zu werden. Vielleicht kennst du das: Man verändert sich, heilt, wird authentischer und dann kommen diese Blicke und Sprüche: „So warst du doch sonst nie.“ Oder: „Früher war’s leichter mit dir.“ Manche verstehen es nicht, egal wie man’s erklärt. Wachstum ist für mich selbstverständlich. Fürs Umfeld nicht immer.

Mein Seelenhaufen hat damit kein Problem, die nehmen mich wie ich bin. Andere allerdings… entfernen sich. Weil ich „komisch“ geworden bin. Das tut weh, klar. Früher hätte ich alles versucht, um sie zu halten. Heute lass ich los. Nicht aus Ablehnung, sondern aus Selbstliebe. Ich bleibe da, wo ich sein darf, ohne Maske.

Meine letzte große Prüfung hatte ich mit einem ganz besonderen Menschen. Es lief anders, als ich es träumte. Autsch. Natürlich tat das weh. Aber rückblickend war’s ein Geschenk. Denn all meine alten Muster kamen wieder hoch: anpassen, gefallen wollen, mich klein machen. Ich hab’s nicht mal gemerkt, bis ich wieder mitten drin war. Und ja, ich bin enttäuscht worden. Aber: genau dadurch konnte ich die letzten Schatten sehen und bearbeiten. Heute bin ich freier.

Natürlich tut’s weh, wenn geliebte Menschen sagen „du bist komisch“ und sich zurückziehen. Aber es tut noch mehr weh, mich selbst dafür zu verleugnen und zu verbiegen. Also: lieber komisch und frei, als angepasst und leer.

Und ja, mir flattern die Nerven, wenn ich dieses Wochenende die ersten Videos hochlade. Genau deshalb mach ich’s. Dahingehen, wo’s weh tut – das ist Wachstum. Bei mir ist es dieses Mal YouTube. Bei dir vielleicht ein Gespräch, ein Schritt, ein Bekenntnis. Egal was: sichtbar werden macht uns verletzlich, aber auch frei.

Habt eine mutige und freie Woche.

Eure Manuela

PS: Perfekt ist woanders – echt ist hier. Wer mir auf YouTube über die Schulter schauen will: 👉 www.youtube.com/@Seelenwerkstatt-Manuela

22.08.2025