Meine Lieben, wieder ein heikles Thema heute und ich gebe es zu, ein sehr reißerischer Titel. Schon vor einigen Wochen zeigte sich das Thema öfter in Gesprächen, aber bewusst aufgefallen ist es mir erst vor ein paar Tagen, weil es mir so oft vor die Füße fiel. Dabei bin ich in meiner Haltung diesbezüglich absolut klar. Für mich gibt es keinen Kampf zwischen Mann und Frau. Wir sind unterschiedlich und das ist gut so.
Ich muss wohl vorausschicken, dass ich hier im Artikel von der Mehrheit der Männer und Frauen schreiben werde, aber natürlich gibt es nicht nur diese Stereotypen. Für diese Abweichung bin ich wohl auch ein gutes Beispiel. 😉 Der ausschlaggebende Punkt, den Artikel tatsächlich zu schreiben, war ein Interview auf „FairTalk“ mit Maximilian Pütz. Er nennt sich Männerrechtler und ich gebe es zu, dieses Wort hat mich schon getriggert. Welche Rechte brauchen Männer denn noch? Einer meiner ersten Gedanken, aber ich war auch neugierig mit welchen Argumenten der gute Herr Pütz aufwartet. Euch kann ich es ja verraten, ich brauchte gute zehn Minuten, um mit ihm warm zu werden und zu erkennen, dass wir vielfach dieselben Ansichten haben. Seht euch das ganze Interview gern auf Youtube an, sehr empfehlenswert. Denn genau wie Herr Pütz kann ich mit Feminismus nichts anfangen. Ja, ich bin eine Frau und weil ich über die Jahre immer wieder in Männerdomänen gearbeitet habe, weiß ich, dass ich als Frau eben nicht alles kann wie ein Mann. Das gilt natürlich auch umgekehrt. Das ist aber nicht schlimm, das wertet mich nicht als Frau oder Mensch ab und auch die Männer nicht. Wir gehen die Dinge unterschiedlich an, haben eine unterschiedliche Physis und in meiner Welt ergänzen wir uns da hervorragend. Und aus diesem Grund kann ich auch mit dem Feminismus nichts anfangen. Versteht mich nicht falsch, ich bin dafür, dass Frauen für den gleichen Job, auch dasselbe Gehalt wie ein Mann bekommen, aber mit Feminismus hat das für mich nichts zu tun. Für mich ist er eher eine Spaltung zwischen Frauen und Männern und reißt den Graben weiter zwischen uns auf. Was hilft es mir denn, wenn ich alle Männer dafür anklage, dass man uns seit Jahrhunderten unterdrückt? Mal abgesehen davon, dass wir auch in der Geschichte immer wieder namhafte, weibliche Größen finden, die das Gegenteil beweisen oder sich besonders clever angestellt haben, um ihren Weg zu gehen. In meiner Welt hält mich das nur in einer Opferhaltung. Genauso laut kann ich über den Gender-Pay-Gap jammern, aber Tatsache ist, dass viele Frauen auch nicht auf ein höheres Gehalt drängen. Klar, ist kein angenehmes Gespräch, viele von uns haben es anders gelernt, aber das ist genau der Punkt, wo ich es selbst in der Hand habe. Was hält mich davon ab meinen Chef um die Angleichung des Gehaltes zu bitten? Nichts. Ob er es dann tut oder nicht, ist eine andere Geschichte, aber selbst wenn nicht, habe ich immer noch die Möglichkeit mir eine andere Stelle, eine andere Firma zu suchen. Ich habe es in der Hand. Nicht die Vorgesetzten, die Gesetzgeber oder ganz allgemein ausgedrückt „die da oben“. Und genauso ist es meine Aufgabe und auch mein Recht Grenzen in allen meinen Lebensbereichen zu setzen. Egal, ob Mann oder Frau. Wir alle haben unterschiedliche Grenzen und Bedürfnisse und sind selbst dafür verantwortlich, dass sie nicht überschritten werden. Ist nicht immer angenehm, die Eigenverantwortung für wirklich alles zu übernehmen, aber auch unheimlich befreiend.
Auch in meiner energetischen Arbeit wird zwischen männlichem und weiblichem Prinzip unterschieden. Das männliche Prinzip strebt nach draußen, ist gebend, während das weibliche nach innen strebt und empfängt. Jeder von uns trägt beides in sich und darf auch beides leben, um in Balance zu sein. Da ist weder das eine noch das andere besser, es ist eine Symbiose. Und ich denke, wir können das auch in unser Außen tragen. Zumindest ist das mein großer Wunsch. Denn mal ehrlich, wenn ich dich als Frau frage „was kann ein Mann besser als du?“ wie lautet deine Antwort? Vielfach hören wir hier „nichts“. Habe mich, so nebenbei erwähnt, auch dabei ertappt. 😉 Aber frag mal einen Mann, was eine Frau besser kann. Einige antworten vielleicht auch „nichts“, bei vielen fängt es da aber schon an zu rattern. Was darf ich denn da überhaupt sagen? Und auch hier wieder, weshalb sollte mein Gegenüber dafür verantwortlich sein, wie ich mich bei seiner Aussage fühle? Was ist schlimmer daran, wenn ein Mann mit „nichts“ antwortet, als eine Frau? Weil Männer keine Gefühle haben? Keine Triggerpunkte? Ihr seht schon, auch hier bin ich wieder für die Gleichberechtigung. Und um meinen ersten Impuls auf diese Frage zu revidieren, es gibt nichts, was Mann per se besser kann als ich, aber es gibt sicher viele Männer, die vieles besser können als ich. Genau so gibt es viele Frauen, die vieles besser können als ich.
Natürlich erwische ich mich auch selbst dabei auf die beliebten Klischees zurückzugreifen, ja, ich wettere auch gegen Frauen, die nicht Autofahren können und bemerke erst danach, dass es ein Mann war. Schimpfe auch über chaotische Männer und weiß genau, dass ich es manchmal genauso bin. Ich benutze die Floskeln „typische Frau“ oder „typisch Mann“ immer noch, aber all das mache ich mit einem Augenzwinkern. Vor allem mir selbst gegenüber und ich erlaube es mir auch über mich selbst zu lachen. Genau wie es auch andere dürfen. Denn all die Klischees kommen nicht von ungefähr, aber wir können sie mit ein bisschen Humor leichter nehmen. Auch unsere eigenen Schwächen. Dafür bringe ich euch noch ein Beispiel aus meinem Leben, denn auch wenn ich mich für eine gute Autofahrerin halte, parke auch ich manchmal echt bescheiden ein. Gut, ich könnte es einfach noch einmal versuchen, aber hey, ich bin eine Frau, von mir wird nichts anderes erwartet. 😉
In diesem Sinne, liebe Frauen, lasst die Opferhaltung hinter euch, findet eure weibliche Kraft und liebe Männer, steht zu eurem Mannsein. Denn auch wenn wir gelegentlich auf das andere Geschlecht schimpfen, ohne es können wir eben auch nicht. 😉
Eure Manuela