Meine Lieben, ich hoffe ihr seid alle wohlbehalten im neuen Jahr angekommen und wünsche euch auf diesem Wege ein gesundes, glückliches und erfolgreiches 2025. 😊
Eigentlich wollte ich mit einem Artikel über Führung in das neue Jahr starten, aber irgendwie erzählte ich darin nur von meinem neuesten Familienmitglied. Zwar hat sie mich auch einiges über Führung gelehrt, allerdings noch viel, viel mehr. Deshalb nehme ich euch mit auf die turbulente Reise mit meiner Aurora. Der Name stammt aus dem lateinischen und bedeutet Morgenröte, ein passender Name für den Start in das neue Jahr.
Dieser Hund, der logisch gesehen überhaupt nicht in mein Leben passte, rundete das vergangene Jahr für mich ab. Sie war der letzte Seelenfreund, der mir 2024 begegnete. Auch Aurora und ich kennen uns schon aus einem früheren Leben, ihr wisst, meine Wahrheit, ihr müsst auch nicht an Reinkarnation glauben. Vielleicht rief mein Herz deshalb so laut nach dem Riesenbaby. 😉 Nicht einmal zwei Monate später, kann ich nur staunen, was sie mir alles geduldig beigebracht hat. Ohne Worte, ohne Ärger, ohne Streit, einfach nur durch ihr Sein. Sie war es, die mein Herz geöffnet hat, nachdem ich mich wieder ein klein wenig eingeigelt hatte, und sie tut es jeden Tag wieder. Sie zeigt mir, dass das Leben nicht schwer und hart ist, sondern ich es in der Hand habe es leicht und frei zu sehen. Dass nicht jede Seele aus Vorsicht auf Abstand gehalten werden muss, weil es weh tun könnte, sondern dass es manchmal auch den Schmerz wert ist sich der Liebe zu öffnen. Dass eine jede Seele, egal in welchem Körper sie gerade steckt, dich überraschen kann. Dass im Vertrauen sein auch bedeutet loszulassen, sei es noch so schmerzhaft. Dass Führung keine Einbahnstraße aus Druck und Sturheit ist. Und dass sie Energien noch besser lesen kann als ich. Ihr seht schon, welcher, wenn nicht dieser Hund, ist perfekt für mich? Selbst dieser Artikel entstand bei einem Spaziergang mit ihr und auch wenn sie nie lesen wird, wie abgöttisch ich das haarige Monster bereits liebe, habe ich das Gefühl, dass unser und vor allem mein Weg den ein oder anderen berührt und vielleicht inspiriert. Und nein, damit meine ich nicht, dass ihr euch einen Hund aus dem Tierschutz holen sollt, sondern, dass ihr mit der ein oder anderen Geschichte in Resonanz geht, weil ihr euch wiedererkennt.
Unsere erste tatsächliche Begegnung war geprägt von Stress. Aurora nach der langen Reise aus Griechenland, die sofort ins nächste Auto steigen musste und für mich, weil ich mich kurz bevor ich sie abholte doch ein wenig überfordert fühlte. Zweifel schlichen sich gemein an und überfielen mich hinterrücks. Ich wollte alles richtig machen, auch wenn das ein Ding der Unmöglichkeit ist. Es war die Hündin, die mir recht schnell zeigte, dass es nicht darauf ankam, immer alles richtig zu machen, sondern aus Fehlern zu lernen. Ich weiß, auch das predige ich in meinen Artikeln immer und immer wieder, aber auch ich werde von Zeit zu Zeit in meiner Standhaftigkeit geprüft. Gemeinsam mit Aurora habe ich die Zweifel aber recht schnell losgelassen, denn wir können immer nur unser Bestes geben, mehr geht nicht. Und natürlich unterlaufen uns von Zeit zu Zeit Fehler, aber die können wir beheben und daraus lernen.
Geduld ist noch so eine Sache, die mir, seit ich denken kann, schwerfällt. Obwohl ich inzwischen mit anderen sehr geduldig bin, bin ich es mit mir nicht immer. Auch da kommen alte Muster und Gedanken auf, doch mein Kampfschmuser war und ist diesbezüglich stur bei der Sache auch mich zu entschleunigen. Es war in Ordnung, mit ihr zu Anfang mehr Gassi zu sitzen, um all die fremden Eindrücke zu verarbeiten, aber weniger witzig als sie es tat, weil ich gestresst war. Gerade kann ich darüber lachen, aber ich spüre, dass ich durch die Lektion noch nicht ganz durch bin. Zwar schimpfe ich nicht mit dem Hund, wenn sie sich doch mal wieder weigert weiterzugehen, weil stehen bleiben, sich setzen und einfach mal innehalten wichtiger ist, aber innerlich schaffe ich es noch nicht immer in Balance zu sein. Stur wie mein Spiegelbild auf vier Beinen aber ist, bleibt sie sitzen, bis ich innerlich zur Ruhe komme. Erst dann geht’s weiter, als wäre nichts gewesen. Und auch das ist eine Eigenschaft, die ich sehr erstrebenswert finde. Sie hängt nicht an der Vergangenheit, auch nicht daran, was vor einer Sekunde passiert ist. Sie nimmt das Leben wie es ist und passt es gerade nicht, findet sie Wege und Möglichkeiten es leichter zu gestalten. Ich weiß, das klingt, als wäre mein Hund der Boss, aber keine Sorge, wir sind inzwischen schon ein eingespieltes Team. Was mich auch zu dem Thema Führung bringt, das ich nur kurz ankratzen werde, weil es hierfür noch einen eigenen Artikel in diesem Jahr geben wird. Wer hier eifrig mitliest weiß, dass es immer schon ein Problem für mich war geführt zu werden. Es fiel mir 2024 sogar wieder arg hässlich und schmerzhaft auf die Füße und auch wenn ich auf dem Weg war mich damit wirklich auseinanderzusetzen, ging das mit meiner Hündin ratzfatz. Natürlich überlegt man, ob man einen 45 Kilo Hund mit zarten 60 cm Schulterhöhe führen kann, schon aus rein körperlichen Gründen. Letzteres ist auch für mich kleinen Kraftzwerg nicht ganz ohne, aber körperliche Kraft ist auch nichts, was ich bei Aurora gebraucht hätte. Natürlich erschreckte sie sich am Anfang vor allem, auch jetzt rund um den Jahreswechsel hatte ich zu tun, sie in Schreckmomenten festzuhalten, aber selbst nach solchen Zwischenfällen gehe nicht ich mit dem Hund spazieren, sie nicht mit mir, sondern wir miteinander. Wir achten aufeinander und wissen intuitiv, was der andere möchte und zu geben bereit ist. Ich überhäufe sie nicht mit Kommandos, aber sie hört, wenn ich sie gebe. Sie reizt die Freiheit, die sie natürlich hat, nie aus, auch nicht an der Leine, sie achtet auch auf mich. Da sie mein erster eigener Hund ist, keine Ahnung ob das so richtig ist, ob mans anders macht, aber wisst ihr was? Wir haben einen Weg gefunden, der für uns wunderbar ist und funktioniert. Warum hinterfragen? Auch hier, danke Aurora. Denn auch das kann ich nicht nur auf den Hund beziehen, sondern auf das Leben generell. Denn was, wenn ich weiß, dass etwas falsch ist, aber sich richtig anfühlt? Was, wenn ich weiß, dass etwas richtig wäre, aber sich falsch anfühlt? Ihr kennt mich inzwischen sicher gut genug, ich baue auf das Fühlen. Sonst hätte ich heute keine Hündin, über die ich schreiben könnte. Denn der Kopf hatte recht damit, dass mir die Zeit fehlt, dass ich bereits genug zu stemmen habe, dass so ein Riese für mich nicht händelbar ist, aber mein Herz wusste da schon, dass ich mir Zeit nehme, dass sie mir guttut, weil ich nicht alles stemmen muss und dass wir als Team locker durchs Leben gehen können. Ja, die Maus führt auch mich, wenn ich gestresst bin, wenn ich aus dem Gleichgewicht bin, dann zeigt sie mir ganz deutlich, welcher Weg jetzt zu gehen ist.
Und noch eine wichtige Lerneinheit war und ist die bedingungslose Liebe. Ich weiß, ich nerve sie mit meinen Allüren genau so sehr, wie sie mich mit ihren. 😉 Wenn ihr die Blicke sehen könntet, die wir oft miteinander austauschen und still debattieren, um dann doch der Klügeren nachzugeben. Sei es nun, dass ich runterkomme oder sie ihre Angst in den Griff bekommt. Auch hier spreche ich nicht mit Aurora, aber wir fühlen uns. Sicher ein netter Anblick, wenn wir am Straßenrand stehen bzw. sitzen und uns nur ansehen. Lacht gerne, wenn ihr uns mal so begegnet. 😉 Ich nehme ihr ihr Verhalten nicht krumm und sie mir meines nicht. Im Gegenteil sind wir auch da, wenn es der andere benötigt. Als Ruhepol, Anker oder auch als Schalk. Noch niemand hat es bisher vermocht mich so leicht zu trösten und für mich im Anschluss den Trottel zu spielen, damit ich wieder lache und ich weiß, dass mein Mädchen lange niemanden hatte, an den sie sich wenden konnte, wenn sie Angst hatte oder Zuwendung brauchte. Wir ergänzen uns, gehen miteinander, auch dann, wenn es schwierig ist und wird. Und ich liebe alle meine Seelenfreunde, doch keiner von ihnen vermochte es das Thema Geführtwerden so liebevoll auszupacken und mir zu servieren. Heute weiß ich, dass es keine Schwäche ist, die Führung abzugeben, sondern Achtsamkeit füreinander. Bis ich es verinnerlicht habe, wird es sicher noch dauern, aber ich weiß, mein Morgenlicht wird mich so lange dran erinnern, bis ich auch das Thema gemeistert habe.
Habt Dank, dass ihr euch all die Zeilen bis hierhin durchgelesen habt. Bestimmt wird es immer mal wieder eine Geschichte von Aurora geben, aber für heute schließe ich meine Liebesbekundung für eine vierbeinige Freundin der Sonderklasse. Danke, dass ihr mich heute begleitet habt und vielleicht findet sich der ein oder andere in einem der Themen wieder.
Habt einen wundervollen Start ins neue Jahr, eure Manuela