Meine Lieben, kennt ihr den Film „Venom“? Ich habe sie alle verschlungen und ich gebe es zu, ich stehe generell auf die Antihelden. Wir alle tragen diese dunklen Anteile in uns, der eine mehr, der andere weniger. Manch einer trägt auch ein Monster mit sich herum und so jemand gehört zu meinem Seelenhaufen. Angsteinflößend, oder? So viel Dunkelheit, so viele Schatten und dennoch ein so wertvoller Mensch für mich. Nun, Angst kam mir nicht als erstes in den Sinn als wir uns begegneten. Mehr ein süffisant gegrinstes „wird lustig“. Und ich behielt recht. Für mich begann damit eine Reise über Berg und Tal zu mir selbst und ich bin noch immer unterwegs. Gerade erklimme ich wieder einen Hügel, nach einem tiefen Tal.
Doch heute geht es gar nicht so sehr um meine Reise, um meine Verbindungen oder meine Dunkelheit, sondern ich möchte euch in diesen turbulenten Zeiten mitnehmen auf meine Sicht auf dieses unterhaltsame Monster. Doch beginnen wir von Anfang an. Dass diesem Lieblingsmenschen dunkle Anteile innen wohnten, war mir sofort klar und sie deckten sich für mein Fühlen mit meinen. Nicht die Schicksale, die Situationen, aber die Tatsache, dass er die Dunkelheit in sich offen zur Schau stellte. Für mich jedenfalls offen. Es brauchte nicht lange ehe ich wusste, dass wir uns schon aus früheren Leben kannten und auch nicht viel länger das ich ihn als würdigen Gegenspieler sah. Im Kampf mit meinen Dämonen. Ich glaube nicht, dass mir jemand jemals so viele Spiegel vorgehalten hat wie dieser Mensch, zumindest kann ich mich nicht erinnern. Ich war und bin äußerst dankbar dafür, weil er damit viele Wunden wieder aufgerissen hat, damit ich sie heilen kann. Im Gegenzug tue ich dasselbe für ihn, allerdings auf andere Weise.
In einem Gespräch erwähnte er das Monster in ihm und ich weiß nicht mehr wer von uns diesen Venom-Vergleich zog, doch in meiner Welt hatte das süße Ding ab jenem Zeitpunkt seinen Namen. Denn schwarz hatte ich das Monster tatsächlich wahrgenommen, allerdings nicht besonders monsterhaft. Gerissen, verspielt, dunkel, aber nicht bösartig. Jedenfalls mir gegenüber nicht. Wie sein Namensvetter eben, hat der erst mal jemanden ins Herz geschlossen. Für mich zeigte sich Venom stets hinter einer verschlossenen Tür, mit einem Fenster darin, und auch wenn ich viele Pfade im Inneren dieser bereichernden Seele beschreiten durfte, wollte ich nicht ungefragt durch diese Tür treten. Nein, ich habe auch nicht danach gefragt, denn das Zwinkern und Grinsen, das ich ab und an erhaschte verriet mir sehr wohl, dass das, was ich gerade sah, nur die Spitze des Eisberges war und die Tiefen hinter dieser Tür lagen. Aus ethischen und moralischen Gründen spaziere ich nicht neugierig und unaufgefordert durch andere Seelen, vor allem nicht in ihre tiefsten Tiefen. Das Schicksal kam mir einmal mehr zu Hilfe und am Ende wurde ich von diesem Freund hinter genau dieser Tür weggeschlossen. Neugierig dürft ihr sein wie ich zu der Ehre kam, aber das bleibt ausnahmsweise mein Geheimnis. 😉
Da saß ich nun inmitten staubiger Kisten, Kästen und Mülleimer und wurde herzlich von Venom in Empfang genommen. Er war außerordentlich tröstlich und hatte offenbar einen riesigen Redebedarf. Damit ihr mich nicht falsch versteht unser erstes, „richtiges“ Gespräch fand in einem Traum statt, der sich beängstigend real anfühlte. Auch wenn ich ihn nach dieser ersten Begegnung für ein Hirngespinst meiner viel zu großen Fantasie abtat. Doch je weiter ich mich emotional von diesem Freund entfernte, desto öfter suchte mich Venom heim. Und die Dinge, die ich sah und hörte, waren verdammt nah an dem, was mir dieser Mensch nach und nach von sich erzählte. Und auch wenn er weiß, dass ich ein klein wenig verrückter als die Masse bin, wollte ich auch nicht dasitzen und sagen „Ja, aber das weiß ich doch schon“.
Ganz verbergen kann ich meinen „Wahnsinn“ dann aber auch nicht, wenn wir in einem Gespräch sind, ich meine Zweifel kundtue und ich sein Monster sehe, wie er auf eine der Kisten zeigt oder gegen einen Mülleimer tritt, um mich zu bestätigen. Dass ich dann breit grinse an den total falschen Stellen, kläre ich dann aber doch auf. Nicht immer werden mein Freund und ich uns einig über die „echte“ Wahrheit, aber das muss auch nicht sein. Ich tue das, wofür ich hier bin, ich gebe Impulse, stoße an und überlasse den Rest dem jeweiligen Menschen. In diesem speziellen Fall untermalt von Augenrollen und frustriertem Seufzen meines persönlichen Lieblingsmonsters.
Venom kann aber auch anders. Weit weg von süß, lieb und ironisch. Nicht, dass ich ihn tatsächlich mal in Aktion erlebt habe, aber auch diesen Teil zeigt mir mein Monster äußerst gern, wenn ich eigentlich von etwas Schönerem träumen wollte. Denn so gern mich Venom auch hat, kann er es gar nicht ab, wenn ich ihn zu sehr verkläre. Dann zeigt er mir wozu die beiden im Stande sind, dass sie tun, was getan werden muss. Egal was es ist. Und auch wenn mein Freund mir hin und wieder Episoden erzählt, die mein Verstand und mein Fühlen nachvollziehen können, ist es doch anders, wenn man „mittendrin ist statt nur dabei“. Venom nimmt auch hier keine Rücksicht und lässt mich nicht nur sehen, sondern auch fühlen was in diesen Momenten in dieser Einheit vorgeht. Wie schwarz und weiß ihre Welt tatsächlich ist, wie es zu den Kisten in diesem schier endlosen Raum kam, wie weitere daraus entstanden. Denn sie alle beinhalten jede Menge Emotionen, die einfach hinderlich waren in solchen Momenten. Erinnerungen, die einfach abgelegt wurden, um sich nicht weiter damit zu belasten. Was durchaus verständlich ist, wenn man meinen Seelenfreund und seine Erfahrungen kennt. Beide, sowohl mein Freund als auch Venom, warten noch immer vergeblich drauf, dass ich irgendwann Angst bekomme. Und ich weiß, mein Lieblingsmensch liest hier auch mit: Darauf kannst du lange warten. 😉
Nicht, weil ich der Angst trotzen kann, sondern weil mich nicht nur das Licht interessiert, sondern auch die Dunkelheit im Allgemeinen. Ich habe es heute schon erwähnt, auch in mir gibt es diese Dunkelheit, auch ich kann manchmal kein Grau finden, sondern kenne nur schwarz und weiß, auch ich kann alles ausblenden und tun was getan werden muss. Vielleicht macht auch das einen großen Teil unserer Vertrautheit aus, weil wir uns in unseren Unterschieden doch so sehr ähneln. Denn auch wenn ich diese dunklen Anteile habe und sie von Zeit zu Zeit auch jetzt noch lebe, so gebe ich mich mehr dem Licht hin. Nichtsdestotrotz hat das Dunkel nach wie vor seine Anziehung für mich. Aber mit Saturn im Skorpion in meinem Geburtshoroskop auch kein Wunder, dass ich mich den vier großen Themen Geld, Macht, Sex und Tod in allen Facetten stellen möchte. Für alle, die mit der Astrologie weniger zu tun haben, Saturn steht für unsere Ängste, die wir in diesem Leben behandeln wollen. Kommt gerne auf mich zu, wenn ihr darüber mehr Infos haben möchtet.
Aber zurück zu meinem Duo, dass ich beim besten Willen einfach nicht ablehnen kann, mögen sie sich auch noch so dunkel zeigen. Natürlich ist Venom nichts anderes als ein Teil meines Freundes, ein sehr großer und auch nicht immer geschätzter Anteil. Ein Schattenanteil, den es zu integrieren gilt. Ein Teil, der vermutlich von der großen Masse niemals anerkannt werden würde, weil viel zu dunkel. Doch ist es nicht auch das Dunkel, dass uns überhaupt das Licht erkennen lässt? Für mich ist es so, ist es meine Wahrheit. Denn auch wenn Venom dunkel ist, abschreckend wirken mag, Angst verbreitet, ist er doch auch das gerissene, verspielte und liebevolle Monster.
Ich bin gespannt was ihr zu dem etwas aus der Art geschlagenen Artikel zu sagen habt. Lasst mich gern wissen wie ihr das Thema Licht und Schatten seht, wie ihr zu Gut und Böse steht oder ob auch ihr das Grau in einer schwarz-weißen Welt sehen könnt!
Habt eine ausgeglichene Woche, eure Manuela.