Meine Lieben, die schönsten Geschichten schreibt ja bekanntlich das Leben – und manchmal eben auch einen Blogartikel. 😉
Anlass für diesen hier war eine Reihe von Begegnungen – mal offensichtlich, mal eher leise. Los ging’s letztes Wochenende, als mir jemand sagte, ich sei „die perfekte Frau“. Meine Antwort: ein leicht zynisches „aber nur in meiner Welt“.
Kurz darauf: Menstruationsbeschwerden vom Feinsten. Und das genau in jener Woche, in der ich mich – wie passend – ohnehin stark mit weiblicher Energie beschäftige. Auch das bevorstehende Sonnwendfest in der Seelenwerkstatt spielt da energetisch kräftig mit rein. Wie das alles zusammenhängt? Lest selbst.
Die Frauen unter euch kennen das vielleicht: Unterleibskrämpfe, Selbstmitleid deluxe, dazu eine Extraportion Schuldgefühl, weil man gefühlt gar nichts auf die Reihe kriegt. Bei mir wird das Ganze noch getoppt durch emotionale Überempfindlichkeit, sobald mir jemand hilft. Kurz gesagt: Ich war die letzten Tage zu nicht viel mehr fähig als zur Innenreise. Und zur ehrlichen Nachschau, was mein Körper mir da eigentlich schon wieder sagen will. Denn eigentlich – eigentlich! – bin ich mittlerweile ganz gut im Loslassen. Im Abgeben. Im Pausieren. Im Annehmen meiner weiblichen Kraft. Eigentlich, gell. 😉
Die Realität sieht so aus: Ich bin zwar auf einem guten Weg, aber mein Körper meldet sich trotzdem regelmäßig – als würde er mir sagen: „Schön, dass du’s weißt. Aber fühlst du es auch?“ Denn ich bin immer noch die, die sich zerreißen will, wenn Aufgaben anstehen. Die, die sich Pausen gönnt – aber oft zu spät. Die, die gern die Kontrolle behält, um bloß nicht zu viel fühlen zu müssen. Ich weiß es besser. Aber alte Muster sind zäh. Jahrzehntelang eingeübt. Und auch ich brauche immer wieder liebevolle Erinnerung. In meinem Fall: durch Schmerzen.
Und ja – ich bin stark. Ich kann meine Worte wählen, ein Kleid tragen, eine Präsenz haben, die unerschütterlich erscheint. Aber das ist eben nicht alles. Weiblichkeit ist nicht nur weich, nicht nur schön – sie ist wild, roh, schmerzhaft, heilsam, tief. Und manchmal trägt sie statt High Heels eine Wärmflasche. So schaut's aus.
Wenn körperlich wenig geht, bleibt mir die Energiearbeit. Und beim Blick nach innen zeigen sich alte Muster wie aus dem Lehrbuch:
– Wenn ich mich anlehne, falle ich tiefer.
– Verlassenwerden tut mehr weh, wenn ich mich wirklich öffne.
– Wenn ich alles allein kann, bin ich sicher.
– Nur wer stark ist, wird respektiert.
– Gefühle zu zeigen macht verletzlich.
Gerade jetzt zeige ich mich also einmal mehr „schwach“. Auch wenn mein Kopf längst weiß: Das ist keine Schwäche. Das ist Mut. Mut, sich einzugestehen, dass man nicht alles allein schaffen muss. Mut, Hilfe anzunehmen. Mut, Mensch zu sein. Denn wahre Stärke darf weich sein. Wir dürfen straucheln. Wir dürfen fühlen. Ganz egal, ob Mann oder Frau – wir tragen beide Energien in uns.
Aber wenn ich – als Frau – meine weiblichen Anteile so lange und so gründlich missachte wie ich das getan habe (und teilweise noch immer tue), dann zeigt mir mein Körper irgendwann sehr deutlich, dass da noch etwas Heilung wartet. Nicht als Strafe – sondern als liebevolle Einladung zum Hinschauen. Und was hat das jetzt mit der Sommersonnenwende zu tun?
Nun – wir feiern das Licht. Den Höhepunkt des Jahres, die Kraft, die Fülle. Aber es ist auch ein Wendepunkt. Ab jetzt werden die Tage wieder kürzer. Das Licht zieht sich langsam zurück. Und genau das erinnert mich an die weibliche Energie: das Rückbesinnen, das Nach-innen-Kehren. Fühlen. Sich kümmern – um sich selbst. Mitgefühl. Selbstfürsorge. Ohne Schuld. Ohne Scham. Einfach für sich selbst da sein dürfen. Und falls doch noch Schuld oder Scham auftaucht – dann darf auch das da sein. Denn viele von uns haben’s anders gelernt:
– Zuerst kommen die anderen.
– Auszeit muss man sich verdienen.
– Hilfe braucht nur, wer schwach ist.
All diese alten Sätze dürfen wir langsam loslassen. In unserem eigenen Tempo. Das bedeutet nicht, dass uns andere egal sind. Ganz im Gegenteil. Aber nur wenn unser Speicher voll ist, können wir wirklich geben – ohne uns dabei selbst zu verlieren.
In diesem Sinne:
Ich lade dich ganz herzlich zu meinem Litha-Fest – Sonnwendfeier in der Seelenwerkstatt ein, am Samstag, 21.06., ab 18 Uhr bis ca. 21 Uhr. Komm einfach vorbei – für ein kühles Getränk, eine kleine Kartenlegung, ein Gespräch oder einfach zum Spüren. Lass uns gemeinsam das Licht feiern. Die Kraft. Die Fülle. Und alles, was in uns und durch uns wirkt.
Und falls wir uns nicht sehen: Hab eine lichtvolle Woche, eure Manuela