Schmerz – wir alle kennen ihn. Und auch wenn ich schon oft darüber geschrieben habe, bleibt er aktueller denn je. Körperlich, psychisch oder seelisch: gerade jetzt begegnet er mir in der Werkstatt täglich – und, Hand aufs Herz, auch in meinem eigenen Leben.

Meine Werkstatt geht grad über mit „Schmerz-Klienten“. Zum Energetiker kommt man selten, wenn’s einem gut geht, aber ich freu mich auch dann über euch. 😉 Aktuell scheints mir vor allem der psychische und seelische Schmerz zu sein, der uns zu schaffen macht und sich schon mal mehr, mal weniger auf den Körper schlägt. Für manche kommt er mit geballter Kraft, für manche sinds fortlaufende „Schmerzen“. Themen, die immer wieder abgeprüft werden. Für mich selbst ist es vor allem letzteres.

Da lauf ich quietschfidel durch meine Welt und dann kabumm: mit einem Schlag ist alles anders. Da brechen Menschen plötzlich weg, geraten Situationen völlig außer Kontrolle und zwingen mich in die Knie mit einem alten Thema – Ohnmacht. Ich kann nichts tun. Kann Entscheidungen von anderen nicht ändern, kann keine Unfälle rückgängig machen oder verletzenden Worten ausweichen. Ich kann’s einfach nur zur Kenntnis nehmen, unfähig irgendwas zu richten und manchmal ehrlich gesagt auch unwillig. Noch zwei alte Themen: Harmonie schaffen um jeden Preis und das Alleinsein. Drei auf einen Streich ist nicht schlecht, oder?

Und auch wenn ich mich durchaus als stark empfinde, habe auch ich meine schwachen Momente, tue mir selbst leid, weine, heule Rotz und Wasser, suhle mich im Selbstmitleid… bis mein Handy eine Nachricht vermeldet. Ich gucke drauf, klar, aber auch das nur, weil ich neugierig bin, wer oder was jetzt noch ist. Dieses Mal war’s aber eine liebe Nachricht. Ein einfaches „Hoffe dir geht’s halbwegs?“. Japp, ich gebe es zu, auch da habe ich geweint und mich der Emotion hingegeben. Denn gerade als ich dachte, meine ganze Welt bricht zusammen, zeigt mir das Universum, dass da immer auch Licht ist.

Schließlich habe ich getan, was ich immer tue und was ich auch euch und meinen Klienten immer wieder mit auf den Weg gebe: Hingabe. Fühlt, was es da zu fühlen gibt, weint, heult, schreit wütend oder verzweifelt… lasst es da sein und lasst es raus. Geht durch, gönnt euch so viele Pausen zwischen dem Unaufschiebbaren wie möglich und habt Vertrauen, dass sich alles wieder fügen wird. Denn das tut es. Immer. Der Weg mag beschwerlich sein, aber das Leben ist immer für uns, auch wenn es sich mal nicht so anfühlt.

Und ihr könnt aus meiner Erzählung durchaus erkennen, dass es nicht nur seelischer Schmerz war, dass die Psyche mitspielte und ja auch der Körper, der nur noch müde und erschöpft war. Deshalb gibt’s da für mich keine klare Unterscheidung. Denn auch chronischer körperlicher Schmerz kann unsere Psyche und Seele beeinflussen. Ob ihr nun, wie ich, daran glaubt, dass auch solche Sachen aus einem psychischen oder seelischen Trauma entstehen oder auch nicht. Wir sind eine Einheit aus Körper, Geist und Seele – und genauso zeigt sich auch der Schmerz.

Drücken wir unsere Gefühle und Emotionen lange genug beiseite, zeigen sie sich im Körper. Das kann ein harmloser Infekt sein, der uns eine Pause aufnötigt, oder eben chronische Schmerzen, die uns zwingen tiefer hinzusehen. Das heißt nicht, dass ihr euren Körper nicht behandeln lassen sollt, aber mein Rat ist immer: checkt alle Ebenen durch.

Drückt sich euer Schmerz in der Psyche aus, dann lasst euch therapeutisch behandeln und beraten, auch was Medikamente betrifft. Denn ohne ein ruhiges Nervensystem kommt auch der Körper nicht zur Ruhe. Genau wie umgekehrt. Ja, ich bin diejenige, die auf Medikamente gern verzichtet, aber nicht um jeden Preis. Ich sehe sie als Krücke. Wenn mein Bein verletzt ist, greife ich auch zu ihnen, um mich fortbewegen zu können.

Schmerzen sind also nicht unsere Feinde. Sie sind Wegweiser zur Heilung. Wie wir damit umgehen, bleibt uns überlassen. Wir können an unserem Leiden festhalten, egal welcher Natur es ist, oder wir entscheiden uns, etwas zu ändern. Das ist schwer und meist auch langwierig, aber in meiner Welt ist es der einzig gangbare Weg.

Und jetzt stell dir gern selbst die Frage: Wie gehst du mit deinem Schmerz um? Schon allein, wenn du dir diese Frage stellst, kann Heilung beginnen.

Habt eine heilsame Woche, eure Manuela

12.09.2025