Meine Lieben, viele von uns kennen die tollen Geschichten vom Seelengefährten, nicht wahr? Man trifft ihn, alles ist rosarot, man ist auf einer Welle, hat das Gefühl sich schon ewig zu kennen und lebt glücklich bis ans Ende.
In spirituellen Kreisen nennt man sie auch Zwillingsflamme oder Dualseelen, wir sprechen über karmische Verbindungen und Seelenverträge. Und ja, auch ich hab schon das ein oder andere Wort über eben jene Seelen geschrieben, die uns besonders berühren. Wie wir sie erkennen, wie wir uns mit ihnen fühlen und dass es eben nicht nur ein süßer Ritt auf der rosa Wolke ist, sondern manchmal richtig harter Tobak.
Mein „Seelenhaufen“ besteht aus solchen Seelen. Menschen, die mich tief berührt haben. Mit denen ich schon Leben vor diesem geteilt habe oder mit denen ich hier ähnliche Aufgaben habe. Sie zeigen mir meine Themen mal sanft, mal gnadenlos ehrlich. Und sie sind alle wertvoll, auch wenn sie mich manchmal aus der Bahn werfen.
Darunter ist auch eine ganz besondere Seele. Eine, die mich beim ersten Blick von den Socken gerissen hat, die mich lieben ließ wie nie zuvor und mich dann in Scherben zurückließ. Und trotzdem liebe ich diesen Menschen noch. Er ist nach wie vor in meinem Leben. Und nein, ich will ihn auch gar nicht missen. Komisch, oder?
Logisch gesehen – und wenn alle meine Ängste auf einmal ihren Schutzmechanismus anwerfen – müsste ich einen solchen Menschen wegstoßen, müsste ihn verteufeln und müsste mir vielleicht Sätze sagen wie „der hat mich nicht verdient“…aber die Wahrheit ist: Wir haben uns beide mehr als verdient.
Ich kann diese Geschichte heute mit einem Lächeln erzählen. Aber glaubt mir, es gab Zeiten, da dachte ich, ich müsste sterben. Und in gewisser Weise bin ich es auch: Alte Schutzmechanismen starben, starre Muster zerbröselten. Und jedes Mal, wenn ich dachte: Jetzt bin ich durch, zeigte mir diese Seele, dass da noch was wartet. Noch ein Thema. Noch ein innerer Anteil. Noch ein Schmerz.
Es wurde leichter. Und ja, irgendwann konnte ich erkennen: Kein anderer Mensch hat mich je so tief verletzt. Und trotzdem ließ mich etwas nicht los. Ich fühlte mich besessen. Obwohl ich das als starke Schütze-Frau so gar nicht abkann. 😉
Ich will euch heute gar nicht so sehr von meinen Dramen innen wie außen berichten, sondern wie ich Stück für Stück den Weg zu mir selbst fand und lernen durfte bei mir zu bleiben, auch wenn ich tief liebe.
Es war ein Prozess. Ein langer. Ein schmerzhafter. Und ein heilender. Ich sah mich selbst an, Schicht für Schicht. Ich erkannte, dass ich Sicherheit, Anerkennung, Liebe immer im Außen gesucht hatte. Aber niemand da draußen konnte mir das geben. Nur ich mir selbst.
Mit jedem Schritt zu mir wurde ich freier. Die Besessenheit ging. Die Sehnsucht wurde ruhiger. Die Gedanken hörten auf, um diesen Mensch zu kreisen. Es gab kein „hoffentlich doch noch“, kein „vielleicht irgendwann“ mehr. Nur die klare Erkenntnis: Ich darf lieben. Tief. Wahrhaftig. Ohne dass eine Beziehung daraus werden muss.
Natürlich – die kleine Prinzessin in mir wünscht sich noch immer ihr Happy End. Und das darf sie auch. Aber mein Glück hängt nicht mehr von jemand anderem ab. Ich kann Nähe genießen. Dankbarkeit fühlen. Verbundenheit spüren. Und Grenzen setzen.
Ich bin bei mir. Und das ist das größte Geschenk, das ich mir je gemacht habe.
Ja, ich brauchte den Spiegel im Außen. Den Schmerz. Das Stolpern. Ich wurde gezwungen, hinzuschauen. Heute kann ich bleiben, weil ich will – nicht weil ich es brauche. Heute weiß ich, dass ich mir selbst genug bin. Dass ich in mir alles finde, was ich im Außen gesucht habe. Und genau deshalb kann ich diese Verbindung jetzt genießen, wie sie ist.
Ich weiß heute, dass mein Herz nicht falsch lag. Dass es nicht dumm war oder naiv. Es hat einfach nur sehr echt gefühlt, tut es noch. Und wenn ich heute auf diese Verbindung blicke, dann nicht mehr mit dem verzweifelten Wunsch nach „bitte bleib“, sondern mit einem stillen Lächeln. Weil ich weiß, dass sich Seelen nicht verlieren können. Dass sie sich wiederfinden in Momenten, in Blicken, im Spüren.
Vielleicht wird daraus nie eine große, laute Liebesgeschichte mit Blumensträußen und gemeinsamen Steuererklärungen. Aber es ist eine Liebesgeschichte. Eine, die mich gelehrt hat, was Liebe wirklich ist. Nämlich nicht Besitz, nicht Forderung, nicht Dauererreichbarkeit. Sondern: Da sein. Echt sein. Mich lieben und den anderen lassen.
Und wer weiß, vielleicht endet diese Geschichte ganz anders als gedacht. Oder sie endet gar nicht. Vielleicht verändert sie nur immer wieder ihre Form. Aber was bleibt:
Ich bin da.
Für mich.
Und weil ich das bin kann ich alles andere mit offenem Herzen empfangen.
Und manchmal…manchmal ist das größte Happy End einfach das, bei dir selbst angekommen zu sein.
Habt eine Woche voller schöner Verbindungen, eure Manuela
