Kennt ihr das? Ihr habt einen klaren Plan von eurem Tagesablauf, alles gut abgestimmt, weil die Zeit eh schon knapp ist – und dann funkt jemand oder etwas dazwischen? Tja, willkommen in meiner Woche.

Bei mir heißt’s dann gern: Bombenstimmung, meine Lieben. Vor allem, wenn ich mir sogar eine kleine Auszeit eingeplant habe zum Auftanken. Leidtragender ist dann mein Umfeld – falls mir in diesem Zustand überhaupt jemand entgegentritt. 😉

Denn – wie alle anderen Gefühlsregungen auch – kann ich die nicht mehr verstecken. Will ich auch gar nicht. Ich darf mal sauer sein, ärgerlich oder einfach nur unzufrieden mit der Gesamtsituation. Wenn mich die innere Unruhe nervt und ich’s nicht schaffe, Ruhe zu kreieren. Wenn ich eigentlich weiß, dass ich alles getan habe und es einfach laufen lassen könnte – und trotzdem alles zehnmal durchdenke. Wenn ich weiß, dass ich mir mal wieder zu viel auf einmal aufgeladen hab, um alles irgendwie unterzubringen. Wenn ich weiß, dass ich nicht für das Wohlergehen aller verantwortlich bin. Und trotzdem mache ich was ganz anderes, als mein Kopf längst weiß. 😉

Ich denke, die Mehrheit von euch kann mir folgen. Man wird knatschig – vor allem mit Menschen, die einem wichtig sind, die einem nahe sind. Vielleicht versuchen sie sogar, einem unter die Arme zu greifen, es leichter zu machen… und dennoch schiebt man sie mehr oder weniger schroff zur Seite.

Ein Herzensmensch aus meinem Seelenhaufen kann diese Woche ein Lied davon singen. Er hat mich nur selten erlebt, wenn ich so unzufrieden mit mir selbst bin und es jeden da draußen spüren lasse. Denn für gewöhnlich habe ich mich besser im Griff. Ich weiß, dass kein Mensch für meine Unzufriedenheit verantwortlich ist – und sie deshalb auch nicht büßen muss. Aber manchmal… manchmal bin auch ich nur halb so gut, wie ich gerne wäre. Zwar entschuldige ich mich, sage, was los ist, versuche mit einem Schuss Humor zurück zur Leichtigkeit zu finden – aber natürlich fände auch ich es besser, würde ich gar nicht erst „explodieren“. Wieder etwas, das meine Unzufriedenheit schürt. 😉

Ihr seht schon: Mein Kopf sieht ganz klar, was da grad in mir los ist – aber mein Fühlen will lieber noch eine Runde auf der Achterbahn drehen.

Wenn ihr den Wochenimpuls auf meinem Kanal gesehen habt, wisst ihr, dass ich nochmal eine „heiße Phase“ angekündigt habe. Wir werden auf uns selbst zurückgeworfen. Was mich so unzufrieden macht? Es ist nicht meine Unfähigkeit. Nicht die fehlende Zeit. Es ist – noch immer – mein Verstecken vor der Welt.

Widersprüchlich? Vielleicht. Aber lasst mich das etwas aufdröseln. Es war einiges los bei mir in den letzten Wochen: Unfälle, Menschen, die mir den Spiegel vorgehalten haben, Prüfungen, die meine Standfestigkeit herausgefordert haben. All das – und noch ein bisschen mehr – habe ich mit mir selbst ausgemacht.

Um Hilfe bitten? Fehlanzeige.

Mich schwach zeigen? Geht gar nicht.

Mir mal Luft machen? Nur oberflächlich.

Und da steht sie nun – mein Kriegerinnen-Anteil mit ihrem Feuerschwert – und ist einfach nur erschöpft vom ganzen Gekämpfe. Und auch das braucht es: die Erschöpfung. Nicht um aufzugeben – sondern um innezuhalten. Um wirklich hinzusehen. Um etwas zu verändern.

Mag sein, dass da im Moment viel auf mich einprasselt. Aber ich muss nicht alles im Minutentakt erledigen. Ich darf – und ich muss – Grenzen setzen. Ich darf mir Auszeiten gönnen. Und ich darf aufhören, zu erwarten, dass danach garantiert etwas schiefläuft.

Ihr wisst ja, wie schnell das mit der Manifestation jetzt geht, oder? 😉 Lasst es mich gern wissen – vielleicht greife ich das in einem neuen Artikel auf.

Aber zurück zu meinem „Ich-ticke-aus-Tag“: Es war nicht furchtbar schlimm – und man kann mich auch irrsinnig schnell wieder versöhnlich stimmen. Mein Seelenfreund hat das mit einer wunderbarherzlichen Sprachnachricht geschafft, mein Sohnemann später mit Naschwerk. Nicht weil sie müssten – sondern weil sie mich sehen. Auch meine nicht so tollen Anteile. Und mich sanft daran erinnern, dass auch ich mal einen schlechten Tag haben darf. Dass ich knatschig oder zornig sein darf. Dass ich deshalb kein schlechter Mensch bin. Kein schlechter Freund. Keine schlechte Mutter. Ich bin menschlich. Mit allen Facetten. Und das ist gut so.

Vielleicht geht’s dir grad ähnlich. Dann sei, wie du bist: traurig, wütend, laut oder leise. Es ist in Ordnung, wenn du mal nicht hältst. Wenn du dich im Strudel verlierst, bevor du irgendwo am Boden ankommst und denkst: Aha, das war’s also.

Es sind diese kostbaren Momente, die den „Wahnsinn“ vorher aushalten lassen. Das Krachen und Tosen vom Sturm, bevor es ruhig wird und die Erkenntnisse durchbrechen.

Ja, es mag laut sein. In uns, da draußen. Aber wir kommen da durch. Mal allein. Mal mit Hilfe. Aber: Es ist nicht nur vor dem Sturm ruhig – sondern auch danach.

Habt viel Kraft, meine Lieben, für diesen wilden Ritt, bei dem sich so viel zeigt, so viel gesehen und ausgesprochen werden will.

Lasst es raus. Seid ihr selbst.

Egal ob laut oder leise. Traurig oder strahlend. Alles hat seine Zeit. Seine Berechtigung.

Und wenn du grad mitten im Sturm stehst, dann vertrau darauf, dass auch der vorüberziehen wird. Wie all die Stürme, durch die du schon gegangen bist – und stärker daraus hervorgekommen bist.

Du hast die Kraft, es durchzustehen. Und wenn sie dich verlässt, dann setz dich mal hin, atme durch und sieh dich um. Vielleicht liegt genau dort deine Antwort.

Eure Manuela

11.07.2025