Meine Lieben,

ein heikles Thema – zumindest in meinem Umfeld. Denn als Energetiker darf ich nicht von Heilung sprechen. Auch nicht von Gesundheit oder Linderung. Was wir sagen dürfen: Wohlbefinden fördern, in Balance kommen, Kraft schöpfen, Prozesse begleiten. Für viele meiner Klienten ist das schwer nachvollziehbar, für mich manchmal auch. Natürlich bin ich kein Arzt, ich verspreche keine Heilung. Und doch kann ein ausgeglichener Energiefluss einiges verändern, auch im Körper oder auf mentaler Ebene. Ihr merkt schon: Ich rede ein bisschen um den heißen Brei. 😉 Kein Wunder – seit drei Jahren übe ich mich in Wortakrobatik. Und das, obwohl ich sonst lieber klar auf den Punkt komme. Aber auf einen Rechtsstreit hab ich so gar keine Lust.

Trotzdem möchte ich heute über Heilung und Gesundheit sprechen und schicke gleich voraus: Alles, was ihr hier lest, stammt aus meiner persönlichen Sicht. Kein Doktortitel, keine therapeutische Ausbildung, aber eine gute Portion Erfahrung und ein bisschen Recherche im Bereich der ganzheitlichen Medizin.

Tatsächlich gibt es Ärzte, die ganz offen mit uns „Eso-Tanten“ zusammenarbeiten – und noch viel mehr, die es eher hinter vorgehaltener Hand tun. In meine Praxis kommen die meisten Menschen mit einer Diagnose. Oft etwas Chronisches, manchmal Genetisches oder Psychisches. Sie suchen Erleichterung, Unterstützung im Alltag. Was ich ihnen gleich zu Anfang sage, ist: Ich kann dir nicht helfen. Aber ich kann dir zeigen, wie du selbst es kannst. Nicht unbedingt das, was man hören will. Aber das, was man hören muss. Denn ich kann begleiten, energetisch arbeiten, Blockaden lösen – doch den Weg gehen, das kann nur jeder selbst. Deshalb frage ich auch immer: Wohin willst du?

Ich wünsche mir für jeden Klienten, dass er sein volles Potenzial entfaltet. Gerade weil ich weiß, wie schwer Veränderung sein kann, ist mir aber wichtig, dass die Ziele von meinen Klienten kommen. Ganz egal wie klein oder unscheinbar sie wirken – alles ist erlaubt. Warum ich so auf Ziele poche? Weil sie den Fokus lenken. Richte ich ihn auf meine Krankheit, mein Leiden, meine Einschränkungen, oder auf meine Gesundheit, meine Freiheit, mein Genesen?

Ein Beispiel aus meinem Leben: Meine Mutter hatte vor ein paar Jahren eine schwere Hirnblutung, lag etwa drei Wochen im Koma. Keiner wusste, was danach sein würde. Natürlich war da Angst, natürlich haben wir gelitten, aber gleichzeitig hatten wir immer auch eine Idee parat. Wenn’s ein Rollstuhl wird, dann halt ein cooler. Schwarzer Humor? Vielleicht. Aber es hat uns den Druck genommen und das Lachen bewahrt. Als sie wieder wach war, konnte sie sprechen, schreiben, sich bewegen. Gehen war noch nicht möglich, weil die Muskulatur fehlte. Doch als der Physiotherapeut kam, hatte sie schon einen Plan: Erst wieder gehen. Dann Treppen steigen. Ich will heim. Sie schaffte es schneller als erwartet. Und sie brachte Ärzte und Pfleger zum Staunen. Warum? Weil sie sich auf ihr Ziel konzentriert hat, nicht auf ihre Einschränkung. Ziele setzen Energie frei. Unser inneres Feuer brennt für etwas, nicht dagegen. Und genau da schließt sich der Kreis zur Energetik: Energie folgt dem Fokus. Glaube ich dem Arzt, wenn er sagt: Sechs Wochen, bevor ans Heimgehen zu denken ist. – oder habe ich eigene Pläne?

Sicher, manche Dinge lassen sich nicht ändern. Eine angeborene Behinderung zum Beispiel. Aber auch damit kann ich ein erfülltes, glückliches, gesundes Leben führen. Ich kann Pläne machen. Träume haben. Schritte setzen. Es ist nicht der einfachste Weg, aber für mich der ehrlichsten der freieste und der, der mir erlaubt, ganz ich selbst zu sein – mit allem, was dazugehört.

Mein Sohn ist, genau wie ich, Legastheniker. Eine leichte Form, aber eine, die uns beide lange begleitet und auch belastet hat. Ich selbst habe mich durch die Schulzeit gekämpft, bis ich einem Lehrer begegnete, der sagte: Das mag ein Grund sein, aber kein Hindernis. Er korrigierte zwar viel in meinen Texten, aber er lobte auch. Gab mir konstruktive Rückmeldung. Und: Er glaubte an mich. Dank ihm entdeckte ich meine Liebe zur Literatur und den Glauben daran, dass ich schaffen kann, was ich wirklich will. Man könnte meinen, ich hätte es bei meinem Sohn besser gemacht – aber nein. Auch ich habe ihn zu Lesen und Schreiben gedrängt. So wie es meine Eltern bei mir taten. Mit Übung wird das schon. Hat bei mir ja auch geklappt. Leider brauchte ich eine Weile, bis ich erkannte: Es war nicht die Übung. Es war die Freude am geschriebenen Wort, die bei mir den Unterschied machte. Mein Sohn hingegen fühlte sich oft einfach nur dumm. Alle anderen konnten doch fehlerfrei schreiben. Und anders als ich hatte er keinen Lehrer, der an ihn glaubte – sondern einen, der seinen Selbstzweifel sogar noch nährte. Dass mein Sohn ein Mathe-Ass ist, ein wandelndes Lexikon, das habe ich lange zu wenig gesehen. Heute weiß ich: Er geht seinen Weg. So wie ich meinen ging. So wie meine Mutter ihren. Unterschiedliche Geschichten, unterschiedliche Hürden – aber eines haben sie gemeinsam: Sie alle hatten ein Ziel.

Ein weiterer, wesentlicher Punkt auf dem Weg zu Gesundheit und Heilung sind für mich Ärzte und Therapeuten. Ich verteufle sie keineswegs – im Gegenteil, viele leisten großartige Arbeit. Auch ich greife auf ärztliche oder physiotherapeutische Unterstützung zurück. Aber: Ich bin bei der Wahl inzwischen deutlich kritischer geworden. Meine Hausärztin etwa hat ein großartiges Team, das sie tageweise unterstützt. Unter anderem ein junger, sehr kompetenter Arzt. Eine coole Socke, wie ich gern sage. Trotzdem durfte auch er meinen Eigensinn kennenlernen. 😉

Wer hier schon länger mitliest, weiß: Ich habe immer wieder mit Eisenmangel zu tun. Meine Hausärztin verschrieb mir Infusionen, die mir sehr guttaten. Der junge Kollege hingegen setzte auf Tabletten und schickte mich zur Abklärung zu diversen Spezialisten. Ich schluckte also brav meine Tabletten, verlor für drei Monate den Appetit und hatte ständig einen flauen Magen. Der Eisenwert besserte sich kaum. Als ich zum Kontrolltermin kam, empfahl er, die Tabletten weiterhin zu nehmen. Ich lehnte ab. Ich wollte die Infusion, weil ich wusste, dass sie mir half und ich damit wieder normal essen konnte. Auch der Einwand „Tabletten sind aber besser“ hielt meinem „Warum“ nicht stand. Denn ein „Das ist eben so“ reicht mir nicht. Niemals. Ich will Erklärungen. Hätte er mir eine geliefert, hätte ich sicher darüber nachgedacht. Aber ich lasse mich nicht abspeisen, von niemandem. Ganz gleich, wer vor mir sitzt. Ich vertraue auf mein Gefühl, auf meine Beobachtungen: Das eine tut mir gut, das andere nicht. Ähnlich ist es mit meinem Gallenstein. Laut Schulmedizin müsste ich höllische Schmerzen haben und längst operiert sein. Nun, ich habe keine Schmerzen und brauche keine OP. Ich bin überzeugt: Der Stein verschwindet wieder, so wie er gekommen ist. Und in ein, zwei Jahren hab ich auch dafür den Beweis. 😉

Versteht mich nicht falsch, ich mag diesen Arzt. Er ist engagiert, wissend, bemüht. Aber ich vertraue auch ihm nicht blind. Denn in meiner Welt ist Wissen Macht. Und ich glaube, wir wissen oft viel zu wenig über unseren Körper, seine Abläufe und Zusammenhänge. Also vertrauen wir blind und stellen keine (unangenehmen) Fragen. Weil wir glauben, der Arzt muss es ja wissen. Vielleicht weil wir nicht anecken wollen. Nicht unangenehm auffallen. Und schon gar nicht dumm dastehen. Aber ich sehe das anders. Ein Arzt kann mir akutmedizinisch helfen – und ich begleite mich energetisch. Gemeinsam kann da richtig viel entstehen. Doch dafür brauche ich Wissen. Entweder, ich eigne es mir selbst an, oder ich frage jemanden, der bereit ist, es mir zu erklären. Dann brauche ich mein Gefühl: Was tut mir gut? Was nicht? Und schließlich die Entscheidung, welchen Weg ich gehe.

Denn am Ende sind wir selbst gefragt. Nicht der Arzt, nicht der Therapeut – wir.

Sie zeigen Möglichkeiten auf. So wie ich es in meiner Praxis für euch tue. Doch welchen Weg du gehst, liegt ganz bei dir. Und du musst ihn auch gehen. Denn still dasitzen und hoffen bringt uns nicht voran.

Mit meiner Gallensteingeschichte möchte ich auf einen weiteren wichtigen Punkt hinaus: Denn es ging damals nicht nur um die Aussage, ich müsse Schmerzen haben und bräuchte eine Operation – sondern im Grunde um eine Diagnose. Und da fängt's an. Zum einen ist die Art, wie man uns Patienten manchmal unser

25.04.2025