Meine Lieben, am Sonntag begehen wir den Tag der Freundschaft. Ich will heute auch nicht großartig darüber diskutieren, ob es dafür einen Tag braucht oder ob wir uns nicht öfter auf unsere Freunde besinnen sollten. Nein, ich möchte heute meine Freunde hochhalten und euch erzählen, warum ich finde, dass wir alle eine Handvoll dieser guten Freunde brauchen. Dabei spreche ich jetzt nicht von der Freundin, mit der ich zum Sport gehe, oder dem Freund, der sich mit mir Fußballspiele anschaut, sondern von den Freunden, denen ich alles sagen kann. Hast du eine solche Herzensfreundin oder so einen Herzensfreund? Dann gratuliere ich dir! Ich habe das Glück eine langjährige Seelenfreundin zu haben. Wir haben die Beziehungen der jeweils anderen kommen und gehen sehen, haben in guten Zeiten zusammengehalten und auch die schweren gemeistert. Wir verurteilen uns nicht, auch wenn eine von uns mal „Blödsinn“ macht, vertrauen aber auch darauf, dass wir uns gegenseitig den Kopf waschen, wenn das nötig ist. Wir nehmen uns Zeit füreinander und sind nicht sauer, wenn es mal nicht so klappt. Kurz, meine beste Freundin ist für mich mehr wie eine Schwester. Und ich weiß, sie wird es lesen, aber scheue mich auch nicht ihr zu sagen, wie ich für sie empfinde. Da gibt es kein sie sollte das oder das, kein sie muss halt ein bisschen so oder so sein. Nein, wir lassen uns wie wir sind, weil wir an uns und unserer Beziehung zueinander gearbeitet haben. Lange war sie meine einzige weibliche Freundin, weil ich mit Frauen nicht besonders gut klarkam. Ich lebte lange mit dem Vorurteil, dass Frauen aus Prinzip hinterhältig sind, nicht die gleichen Interessen wie ich habe usw… Und wisst ihr was? Meine Herzensfreunde bestehen heute hauptsächlich aus Frauen! Man glaubt es kaum, gell. 😉 Tatsache ist, dass ich lange ein Problem mit meiner Weiblichkeit hatte und es nicht mal gemerkt habe. Aber dazu später mehr. Ich will hier auch niemanden ver- oder beurteilen. Lebt so, wie es euch glücklich macht. Und meine männlichen Herzensfreunde gibt es ja auch. 😉 Ja, ich bin ein kleines Glückskind, was Freundschaften angeht. Oder? Fakt ist, dass sich mir neue Freundschaften erst erschlossen haben, als ich mit mir selbst Frieden geschlossen habe. Mit mir, mit meinem Frau sein, meiner Vergangenheit. Lange hatte ich „nur“ meine oben erwähnte Wahlschwester und wollte diesen Kreis auch nie erweitern. Warum auch? Aber inzwischen begegnen mir immer wieder Menschen in meinem Leben, die mich berühren, die ich „schon lange kenne“, die mich begleiten und unterstützen. Und weil Freundschaft nie nur einseitig sein kann, gebe ich gerne alles zurück. Und ich bin dankbar für jeden einzelnen von ihnen. Warum ich gerade diese Herzensfreundschaften so wichtig finde, ist ganz einfach, mit ihrer Hilfe kommen wir unter anderem uns selbst näher und es entlastet die Beziehung zu einem (Ehe)Partner. Denn mit wem rede ich, wenn es in meiner Partnerschaft gerade nicht läuft? Genau mit meiner Freundin/Freund. Und bitte versteht mich nicht falsch, natürlich sollte man auch mit dem Partner reden, aber ein Freund kann schon mal eine Portion Emotionen abfangen und uns einen anderen Blickwinkel auf eine Beziehung liefern. Vielleicht auch Lösungsansätze und so spricht es sich auch mit dem Partner leichter. Das ist ein Grund, der andere ist euch sicher bekannt, denn solche Freundschaften überleben auch schon mal eine Beziehung. In dem Buch „5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen“ von Bonnie Ware kommt auch die Freundschaft vor. Und ich will nicht irgendwann am Sterbebett bereuen, mich nie für andere Menschen geöffnet zu haben. Nicht, wenn ich weiß, dass da draußen so viel wundervolle Menschen sind und manche schon ganz nah am Herzen. Das ist der Grund, warum ich dranbleibe, auch wenn der Kontakt manchmal schwierig ist, weil keine Zeit, zu viel Druck, auch mal keine Lust, wichtig ist nur, dass wir trotzdem zusammenkommen. Dass wir reden können, mit dem anderen mitfühlen, zu wissen wie es ihm wirklich geht. Dabei spielt es keine Rolle, ob man sich mehrmals die Woche hört oder sieht, oder ob es einmal im Monat ist. Zeit und ehrliches Interesse sind zwei ganz grandiose Geschenke. Wie sieht es bei dir aus? Hast du eine solche Herzensfreundin oder einen Herzensfreund? Wenn deine Antwort nein lautet, dann schau in dich und frage dich weshalb? Warum sind deine Freundschaften bisher auseinander gegangen oder weshalb verliefen sie im Sand? Hast du vielleicht zu hohe Ansprüche nach dem Motto: „er/sie müsste halt mehr so und so sein, er/sie sollte aber mal…“. Schnapp dir gerne Stift und Papier und fange an zu schreiben, denn auch dieses „müssten“ und „sollten“ sagt viel über dich aus. Kümmere dich um dich selbst, um deine Vergangenheit, um die ersten Beziehungen (Vater, Mutter, Geschwister) in deinem Leben, löse dort die Blockaden und ziehe damit die Menschen in dein Leben, die dir guttun. Baue Vertrauen auf, erst zu dir selbst und dann zu anderen. Du wirst überrascht sein, was es im Außen ändert! Wenn du mehr Infos zu diesem Thema möchtest, schreibe oder rufe mich gerne an. Denn wir alle sollten zumindest einen solchen Herzensfreund in unserem Leben haben. Ich wünsche euch eine Woche voller Freundschaft. Eure Manuela

28.07.2023