Selten habe ich einen Artikel so kurz vor der Deadline geschrieben, meine Lieben. Genau genommen sind es nur noch wenige Stunden, bevor er für euch online geht. Ehrlich gesagt habe ich überlegt, ihn diese Woche einfach ausfallen zu lassen. Doch irgendetwas drängt mich, dran zu bleiben.

Nur: Worüber soll ich schreiben?

Die letzten Wochen waren kräftezehrend. So viel zu tun. So viel Trubel im Außen. So viel Unruhe in mir. Aber jammern will ich nicht. Und – zack – haben wir ein Thema. 😉

Wenn ihr hier schon länger mitlest, wisst ihr: Ich sehe mich als Fackelträger. Ich will leuchten für jene, die es gerade brauchen und/oder wollen. So halte ich es auch in meinem Blog. Ich möchte nicht nur erzählen, was gerade alles anstrengend ist. Ich möchte euch inspirieren, teilhaben lassen, Gemeinschaft schaffen. Euch unterhalten und euch leuchten. Doch gerade… bin ich selbst diejenige, die hin und wieder einen Lichtblick braucht in diesem Chaos.

Ich habe das große Glück, Menschen um mich zu haben, die mir guttun. Mein Seelenhaufen. Menschen, die mich lieben und die ich liebe. Die mich daran erinnern, mir Ruheinseln zu schaffen. Die aussprechen, was ich selbst gerade nicht formulieren kann. Ich bin gut im Fühlen, aber ich kann die Gefühle momentan nur schwer in Worte fassen. Jetzt, wo ich schreibe, kommen viele kleine Begegnungen der letzten Wochen hoch. Ob es nun ein physisches Treffen war, eine kleine Nachricht oder ein Telefonat. Alles Lichtblicke. Alles Momente, die mich bestärkt und weitergehen lassen haben. Danke euch allen – und ja, wenn du dich angesprochen fühlst, dann meine ich auch dich!

Danke für das Licht, das ihr mir gerade schenkt. Und ich möchte genau dieses Licht heute an dich weitergeben. Es mag flackern, aber es ist da, will dir leuchten. Denn auch wenn ich gerade eher mit Scheuklappen und ziemlich verkopft unterwegs bin, nehme ich wahr: Ich bin nicht allein damit. Die kollektiven Energien sind intensiv, fordernd. Gleichzeitig spürt man: Da will etwas weitergehen.

Manchen zeigt sich das durch alte Themen, die sich wieder zeigen. Prüfungen, Wiederholungen. Was hast du gelernt – und lebst du es schon?

Andere erleben sogenannte „Turm-Momente“, benannt nach der Tarotkarte „Der Turm“: Wenn etwas im Außen plötzlich wegbricht. Wenn etwas erschüttert wird bis ins Fundament. Waren da nur Sandburgen? Oder doch ein stabiles Fundament?

Es geht um Komfortzonen, alte Glaubenssätze, um Klarheit und die Wahrheit, die raus will. Nicht irgendeine Wahrheit. Deine.

Unser emotionaler Körper ist stark aktiviert. Das macht müde, erschöpft, manchmal auch launisch. Vielleicht willst du dich zurückziehen und sehnst dich gleichzeitig nach Nähe. Vielleicht schläfst du schlecht, träumst intensiv oder bist sprunghaft. („…du derzeit auch leicht sprunghaft bist…“ – schrieb mir heute ein lieber Freund. Ich finde, er hat es sehr liebevoll und äußerst wohlwollend ausgedrückt. 😉)

All das gehört zu diesem Wandlungsprozess. Ja, klingt alles sehr unschön.

Und doch liegt in all dem das größte Geschenk: Wir dürfen erkennen, wo wir noch nicht ganz wir selbst sind. Wo Muster wirken, die nicht unsere sind. Wo wir uns selbst noch nicht treu sind. Es geht ums Annehmen. Um Selbstfürsorge. Um Ehrlichkeit. Um das Wissen: Ich bin das Wichtigste in meinem Leben. Auch wenn es nicht jeden Tag gelingen mag. Auch wenn Rückschritte passieren.

Auch das gehört dazu.

Heute war für mich so ein Tag zum Aufräumen – innen wie außen. Mal mit einem Schmunzeln, mal kopfschüttelnd. Aber: wohlwollend und mitfühlend. Mir selbst gegenüber.

Ja, ich bin nochmal „rückfällig“ geworden. Ja, ich bin wieder falsch abgebogen. Aber ich erkenne es – und das ist der erste Schritt zurück. Ich kenne den Weg. Ich sehe jetzt die Steine, die mich umgeleitet haben. Die Warnschilder, die ich übersehen habe. Dank einem lieben Freund, der mir den Rücken freigehalten hat, habe ich mir eine Pause gegönnt. Nicht damit ich diesen Artikel schreiben kann, sondern damit ich wieder bei mir ankommen kann. Mein Körper kam zur Ruhe. Und dann folgte der Geist.

Plötzlich konnte ich all das spüren, was mein Körper mir seit Wochen signalisiert. Ich konnte meine Gedanken klären. Nicht, um den großen Masterplan zu erstellen – sondern um mich auf den nächsten Schritt zu konzentrieren.

Mehr braucht es nämlich nicht: einen Schritt nach dem anderen.

Vielleicht laden dich meine Zeilen heute ein, dir selbst einen kleinen Raum zu schaffen. Eine Kaffeepause am Balkon. Eine stille Minute mit deinem Tier. Ein Gespräch mit einem Herzensmenschen. Etwas nur für dich. Um wieder bei dir anzukommen. Klar zu sehen: Du bist nicht allein.

Es geht vielen gerade ähnlich. Manche erkennen den Prozess, andere kämpfen noch dagegen an. Beides darf sein. Und wie so oft in solchen Zeiten, bleibt mein einziger Rat: Hingabe.

Gib dich hin. Atme. Bleib bei dir. Du weißt, was du brauchst. Nicht im Kopf – aber in deinem Herzen. Vielleicht magst du ihm ja heute zuhören. Damit du nicht mehr kämpfen musst, sondern über dich hinauswachsen kannst.

Habt eine klare, ehrliche Woche, eure Manuela

16.05.2025