Meine Lieben, ich habe es bereits einige Male in den vergangenen Artikeln erwähnt. Wir brechen auf. Im wahrsten Sinne, aber auch emotional. Sowohl in meiner Praxis, in meinem Umfeld und auch in mir kann ich dieses Aufbrechen wahrnehmen. Wie ein Riss in einer Kapsel, die wir fest in uns verschlossen haben. Die letzte Bastion in uns, die wir nie, nie wieder anschauen wollten. Wir haben das ja auch schon lange hinter uns gelassen und eigentlich sind wir damit im Frieden. Kommt dir das so oder so ähnlich bekannt vor? Dann herzlich Willkommen auf dieser Party. 😉
Eigentlich geht es uns gut, eigentlich fehlt uns nichts und trotzdem fühlen wir uns gerade unaufgeräumt, chaotisch, oder voller Stimmungsschwankungen? Mit „eigentlich“ entschärfen wir unsere Aussage – es ist ein Alibiwort. Denn wenn da etwas in uns aufbricht und angesehen werden will, geht es uns nur selten gut damit. Warum? Weil wir die schönen, angenehmen Erinnerungen und Erlebnisse ja auch nicht wegsperren müssen. 😉
Aber was tun, wenn es uns so eiskalt erwischt? Wenn wir verzweifelt versuchen die Risse zu kitten, weil es zu schmerzhaft ist, weil es uns zerstören könnte, weil wir es nicht aushalten? Ob folgende Nachricht gut oder schlecht für dich ist, beurteile bitte selbst. Für mich war sie beides. Die Lösung ist so schwer und leicht zugleich: Brich auf! Halte aus! Geh durch! Wachse!
Liest sich wirklich ganz einfach und ich kann euch sagen 2024 ist einiges in mir aufgebrochen und tut es noch. Von meiner Todesangst vor Spinnen habe ich euch erzählt, meinen Herzschmerz anklingen lassen und von einigen Verlusten berichtet. Es setzt sich auch bei mir fort. Der Unterschied zum ersten Riss in dieser Kapsel ist aber, dass ich ihn nicht mehr in Panik kitten will, sondern ich übe mich im Augenrollen nach dem Motto „Was denn jetzt noch?“. Ja, ich gestehe, es nervt mich unheimlich, obwohl ich auf Heilung und Wachstum stehe. Aber selbst für mich sind die Abstände, in denen sich die Themen zeigen einfach zu kurz, um mich zwischendurch ausreichend zu erholen. Aufschieben gilt nicht mehr, denn jedes Mal, wenn ich das versuche, zeigt sich das Thema ununterbrochen im Außen für mich. Die Energie ist gefühlt wahnsinnig schnell und wegducken kann man sich nicht mehr.
Obwohl auch das ist nur die halbe Wahrheit. Natürlich können wir uns immer wegducken, weiter verdrängen und so tun, als wäre nichts, doch unser Körper meldet sich in diesem Fall sehr zuverlässig. Was früher Monate oder Wochen brauchte, um sich zu manifestieren geht nun ratzfatz. Zumindest ist es die Erfahrung, die ich gemacht habe und mir berichtet wurden. Wir alle – ob wir nun daran glauben oder nicht – kommen nicht drum herum in uns aufzuräumen. Auf die ein oder andere Weise. Vielleicht reichen die Gefühle, die in uns plötzlich aufkeimen, um an uns zu arbeiten, oder wir zögern es hinaus und unser Körper erledigt das für uns. Die Einheit, die Körper, Geist und Seele bilden, wird immer offensichtlicher, sogar für Menschen, die nichts mit der Spiritualität oder Energetik am Hut haben.
Habe ich vor zwei Jahren noch gefragt, was ein halbes Jahr zurück für ein Ereignis liegt, dass die aktuellen Symptome meiner Klienten erklären würde, kann ich heute die gleiche Frage für Wochen stellen. Ein Teil von mir findet das grandios, weil Heilung schneller vonstattengeht, aber da ist auch dieser Anteil in mir, der einfach nur seine Ruhe möchte. Mein Kopf, mein Verstand, das Ego, wenn ihr so wollt. Es weigert sich mit der Veränderung Schritt zu halten, die mein Seelchen freudig in Empfang nimmt. Es strampelt und schlägt um sich…aus Angst. Angst vor der Veränderung, Angst die Komfortzone zu verlassen und manchmal sogar Angst vor uns selbst. Dann, wenn wir wissen, was in uns schlummert, wenn wir diese Teile in uns nicht annehmen und integrieren konnten und wollten, dann, wenn man merkt, dass man ganz anders ist als bisher gedacht. Wenn die Lügen, die wir so lange als Wahrheit empfunden haben aufbrechen und sie uns überfordern. Dann, wenn wir die alte Haut abstreifen und unser wahres Ich leben wollen. Hier schleichen sich dann die Zweifel wieder listig an. Bin ich denn so auch noch gut genug für die anderen? Kann ich ihnen das überhaupt zumuten? Was, wenn ich scheitere? Unser Ego hält uns schön auf Trab, doch was, wenn du dir ein paar Minuten Zeit nimmst und überlegst, wie sich diese Veränderung in dir für dich anfühlt? Lass alle Ängste und Zweifel für wenige Augenblicke verstummen, stell dir vor du hättest sie nicht. Was siehst du? Wie fühlst du dich? Wo siehst du dich und mit wem?
Es sind diese Momente, die mich aufbauen. Weit weg von den Ängsten, Glaubensätzen, Verhaltensmustern und Mauern, die ich über die Jahrzehnte in mir aufgebaut habe. Ja, das Zurückkommen in die Realität, wo der Schmerz, die Zweifel und Ängste noch da sind, schnürt mir manchmal die Brust zu. Fühlt sich an, als könnte ich es nicht schaffen, nicht durchstehen, nicht dranbleiben. Aber da ist auch meine Seele, leise, die mir Mut macht, die mich sanft vorwärtstreibt, die mir die nötige Kraft gibt auch diese Hürden noch zu meistern. Ich bin gekommen, um all das zu bewältigen. Wir alle sind hier, um unsere Aufgaben zu erledigen. Wir alle sind gekommen für diese Zeit. Wir alle haben den Mut, die Kraft und den Ruf nach unserem wahren Sein in uns. Lasst uns darauf hören, lasst uns den Kitt beiseitelegen und uns unseren Hindernissen stellen. Schritt für Schritt.
Habt eine mutige Woche voller Wachstum, eure Manuela