Meine Lieben, ihr wisst es – ich liebe Halloween. Jedenfalls den Ursprung davon. Wenn der Schleier zwischen den Welten dünner wird und wir mehr wahrnehmen. In meinem Fall verbinde ich mich in dieser Zeit noch ein klein wenig bewusster mit meinen Ahnen, Engeln und Geistführern.
Zwar ist es nicht so, als könnte ich sie sonst nicht hören oder spüren, aber es fällt mir jetzt wesentlich leichter. Nur dieses Jahr fühlt es sich für mich so an, als würden die Schleier schon früher dünner werden. Kein „der Vorhang fällt für eine Nacht“, eher ein längerer Prozess.
Natürlich lassen sich die Jahreskreisfeste oder astrologischen Konstellationen nicht auf einen fixen Tag festmachen. Wir orientieren uns daran, weil wir Menschen ein Zeitgefühl brauchen. Aber wenn ich energetisch in diese Phase hineinspüre, verschiebt sich da gerade etwas.
Das ist nicht schlimm, alles hat seine Zeit 😉, aber ich frage mich bei solchen Beobachtungen gern: Geht’s nur mir so? Wie, meine Lieben, empfindet ihr diese Zeitqualität?
Wenn die Schleier dünner werden, können wir uns leichter mit der anderen Seite verbinden. Wir tun das rund um den 31.10. bzw. 01.11. in vielen Kulturen und Religionen. Wir gedenken unserer Toten, entzünden Lichter, feiern oder werden still. Dieses Jahr aber fühlt es sich an, als würde all das schon jetzt beginnen. Und auch wenn wir bis Ende Oktober warten, habe ich nicht das Gefühl, zu spät dran zu sein.
Samhain läutet für mich immer die dunkle Jahreszeit ein. Jene Phase, in der sich unser Blick nach innen richtet. Die Natur zeigt uns, wie Loslassen geht: Blätter fallen, Früchte vergehen, und unter der Erde ruht das Neue, das im Frühling erwacht. Vielleicht spüren wir gerade deshalb so stark, dass sich die Schleier heben. Nicht nur zwischen den Welten, sondern auch zwischen unseren eigenen Schichten.
Ich beobachte in dieser Zeit oft, dass Menschen sensibler werden, verträumter, manchmal auch nachdenklicher. Alte Themen tauchen auf, Erinnerungen, Begegnungen mit längst Vergessenem. Doch das ist nichts Bedrohliches, es ist ein liebevolles „Hallo“ aus den Tiefen unseres eigenen Seins.
Wenn du dich in diesen Tagen also etwas ruhiger, stiller oder verletzlicher fühlst, nimm es an. Zünde ein Licht an für all das, was du loslassen möchtest und vielleicht auch für jene, die dir vorausgegangen sind. Lausche der Stille, dem Wind, dem Flackern der Kerze. Dort liegt so viel Weisheit, so viel Trost.
Ich selbst werde – wie jedes Jahr – ein kleines Licht für meine Ahnen anzünden und ihnen danken. Für ihre Geschichten, ihre Erfahrungen und auch für das, was sie mir hinterlassen haben. Und vielleicht setze ich mich mit einer Tasse Kaffee ans Fenster, beobachte den Nebel und lächle, weil ich weiß: Wir sind nie wirklich getrennt.
Habt eine achtsame Woche, eure Manuela
