Offenbar habe ich mit meinem Artikel über den „Tod“ einen Nerv bei einigen von euch getroffen. Danke für eure Rückmeldungen, Anregungen und eure Fragen. Die Tatsache, dass es sich bei euren Fragen vielfach um das Leben danach gedreht hat, hat mich dazu bewogen diesen Artikel zu verfassen. Denn vielleicht finden sich einige unter euch, die mich lieber nicht direkt danach fragen wollen, aber trotzdem mehr wissen möchten.
Ich schicke gleich voraus, dass ich mich nicht aktiv an die andere Seite erinnern kann und ich auch kein Nahtoderlebnis hatte. Das heißt, ihr bekommt hier keine genaue Landkarte der jenseitigen Welt, keine fixe Idee, wie es sein muss. Was ich euch hier anbiete, ist wie immer nur meine Wahrheit und meine Wahrnehmung. Ich werde euch keine schöne Geschichte erzählen, sondern nur das, was ich selbst erfahren habe und für mich als wahr erachte. Ist völlig okay, wenn du das anders siehst und auch wenn du mich das wissen lassen möchtest. Ihr wisst ja, ich stehe drauf meinen Horizont zu erweitern.
Da wären wir also, der letzte Atemzug ist getan und wir sind tot. Und dann? Nun, in meiner Welt beginnt der Übergang schon früher. Im Laufe der Jahre habe ich einige Menschen bis zu ihrem Tod begleitet und bin über ein Phänomen gestolpert, dass ich inzwischen auch in etlichen Büchern gefunden habe. Sie werden schon Tage, manche Wochen vorher mit der anderen Seite konfrontiert. Keine schlimmen Geschichten, sondern freundliche, warme Begegnungen. Eine für mich noch immer sehr rührende Geschichte ist die der Großmutter meines Ex-Partners. Abgesehen davon, dass sie uns auf den Kopf zugesagt hat, dass sie heimgeht, wenn unser Sauerkirschenbaum blüht und sie ihn noch einmal gesehen hat, hat sie schon Wochen vor ihrem Tod immer wieder von den Begegnungen mit ihrem Mann erzählt. Er starb Jahrzehnte vor ihr und dennoch strahlte sie über das ganze Gesicht, wenn sie berichtete, dass er sie besucht hätte. Dass sie getanzt hätten, so wie früher. Ich lauschte ihren Geschichten gerne, auch wenn die meisten sie als Hirngespinste abgetan haben. Ob ihr verstorbener Partner sie nun tatsächlich besucht hatte oder nicht, spielt für mich bis heute keine Rolle. Es hat ihr gut getan, hat sie die Schmerzen leichter ertragen lassen und sie hat schließlich auch das Leben leichter losgelassen. Beweise für dieses Beispiel habe ich keine, auch nicht dafür, dass mein verstorbener Onkel immer von den Engeln erzählte, die ihn besucht hätten. Geschichten wie diese, sind mir inzwischen zuhauf zu Ohren gekommen und ich für mich empfinde sie als absolut wahr. In diesen beiden Beispielen geht es um Menschen, die durch ihre Krankheiten wussten, dass sie der Tod bald ereilen würde. Aber wie sieht es bei einem plötzlichen Tod aus? Auch hier gab es Menschen, die mir nahestanden. Einer von ihnen kam bei einem Unfall ums Leben, ein anderer erlag seiner Herzschwäche. Und beide verhielten sich untypisch vor ihrem Tod, als hätten sie es bereits geahnt. Und während sich mein Cousin bei allen noch einmal blicken ließ, bevor er bei einem Rodelunfall starb, erzählte mein damaliger Schwiegervater fast nur noch von seiner Kindheit und Jugend, ehe sein Herz aufgab. Auch hier picke ich wieder nur zwei Beispiele aus vielen heraus, die ich tatsächlich miterlebt habe, oder aus Erzählungen kenne. Wieder fehlen die Beweise und dennoch ergibt sich auch hier für mich ein Muster. Ihr wisst, meine Wahrheit, mehr habe ich nicht anzubieten. Es scheint für mich so, egal woran oder wodurch wir sterben, unsere Seele weiß es bereits. Was sich auch mit meiner These deckt, dass wir selbst, bevor wir auf diese Erde gekommen sind, unser Datum des Abschieds festgelegt haben. Genau wie über unsere früheren Leben, legt sich auch hier der Schleier der Vergessenheit über uns, sobald wir inkarnieren. Zumindest über die meisten von uns. Denn auch hier gibt es dokumentierte Ausnahmen, wo Kinder ganz ausführlich und detailliert über ein früheres Leben berichten und sich dies auch nachverfolgen lässt. Ja, auch mich lässt das Staunen, obwohl mein Glaube diesbezüglich groß ist. Aber den Unterschied macht der Beweis. Natürlich kann ich euch von Bildern aus meinen früheren Leben berichten, von kurzen Einblicken, die manche Ängste und Verhaltensmuster erklären, aber es ist etwas ganz anderes, wenn sich diese Bilder und Erfahrungen beweisen lassen. Selbst für mich, ihr wisst, ich bin eine Skeptikerin und hinterfrage alles.
Wie sieht es jetzt aber da drüben aus? Was passiert, wenn wir nach Hause kommen? Und da bin ich mit meinem Latein schon am Ende. Ich habe einige Seelen dort besucht, aber wurde immer darauf hingewiesen, dass ich sehe, was ich sehen möchte. Meinen Großvater treffe ich dort mehr oder weniger regelmäßig auf einer Bank unter einer großen Eiche. Saftige grüne Hügel rund um uns. Einen anderen lieben Verstorbenen in einem Stall eines alten Bauernhauses. Doch egal wo ich mich mit diesen Seelen auf meinen Reisen treffe, sie alle sagen mir, dass es nicht das Jenseits ist, weil ich da noch nicht hingehöre. Und sollte es der Vorhof dorthin sein, könnte ich mit Worten vermutlich gar nicht beschreiben wie wundervoll die andere Seite tatsächlich ist.
Und der Eintritt dorthin steht jedem frei. Dort wird nicht über uns gerichtet, sondern wir richten selbst über uns. Erleben eine Rückschau auf das vergangene Leben, sehen die kleinen und großen Schmerzen, die wir uns und andern zugefügt haben, spüren es selbst und ziehen daraus unsere Lehren. Wir legen nur uns selbst Rechenschaft ab. Glaubt aber nicht, dass ihr dabei noch dieselben seid wie hier auf der Erde.
Wer von euch schon einmal eine Rückführung gemacht hat, oder sich selbst auf die Reise zu früheren Leben begeben hat, kennt das Gefühl. Wir blicken auf eine Szene, sind nicht unmittelbar beteiligt und können trotzdem alles fühlen. Und ich meine alles. Wir fühlen, was wir fühlen, was unser Gegenüber fühlt oder auch eine Gruppe. Trotzdem können wir diese Gefühle objektiv betrachten, klar, als wären sie doch nicht unsere. Verständnis und Vergebung fällt dabei nicht schwer. Es geht also nicht um das Richten an sich, um das Einteilen von Gut und Böse, sondern um Wachstum. Denn es ist das, wonach unsere Seele strebt, der Grund warum wir inkarnieren.
Gut, wir sind gestorben, nach Hause gekehrt, haben Rückschau gehalten, treffen auf den Weg ein paar bekannte Seelen, die uns willkommen heißen und dann? Ich hoffe dann macht es unendlich viel Spaß. Nein, ich gehe davon aus, aber wie gesagt, an meine Zeit im Jenseits kann ich mich nicht erinnern. Zwar gibt es Vorstellungen in meinem Kopf, aber die sind so vage, dass ich sie hier lieber nicht beschreibe. Durch die Begegnung von heimgekehrten Seelen kenne ich aber das Gefühl der bedingungslosen Liebe, das dort herrscht. Und nein, an dieses Gefühl kommt auf dieser Erde nichts heran. Auch nicht die Liebe zu meinen Kindern. Ich für meinen Teil glaube, dass wir auch nicht hier inkarniert sind, um diese Liebe zu erfahren. Sie ist uns nicht fremd, auch wenn wir sie vielfach vergessen haben, hier haben wir andere Dinge, die wir erfahren möchten und die es in unserer Heimat nicht zu erfahren gibt. Was also im Danach auf uns wartet? Eine große Überraschung, aber eine wunderschöne. Ob wir uns im Hier und Jetzt dafür würdig halten oder nicht. Aber egal ob ihr mit meinen Zeilen in Resonanz geht, oder nicht, die Wahrheit darüber erfahren wir erst, wenn wir unseren letzten Atemzug getan haben. Und wer weiß, vielleicht begegnen wir uns irgendwann auf der anderen Seite.
Habt eine wundervolle Woche auf dieser Seite, eure Manuela